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Handball-Weltmeister muss ran Torwart-Legende feiert wundersame Rückkehr

Henning Fritz, Wieder-Bundesligaspieler.

Henning Fritz, Wieder-Bundesligaspieler.

Henning Fritz ist seit vielen Jahren weg von der Platte: Der Handball-Weltmeister von 2007 beendete seine große Laufbahn eigentlich schon 2012. Doch der Ruhestand ist für wenige Wochen Geschichte: Fritz kehrt noch einmal ins Tor zurück - und spielt direkt um die Meisterschaft.

Der einstige Welthandballer Henning Fritz kehrt neun Jahre nach Karriereende ins Tor zurück und hilft der SG Flensburg-Handewitt im Meisterschaftsrennen. Der 46 Jahre alte frühere Nationaltorwart soll nach der Verletzung von Stammtorhüter Benjamin Buric für die restlichen fünf Wochen bis Saisonende eine Alternative im Tor sein. Nummer eins zwischen den Pfosten ist derzeit Torbjoern Bergerud. "Dass ich nun doch noch mal ins Handballtor zurückkehre, hätte ich nicht für möglich gehalten", sagte Fritz, der derzeit als Sky-Experte Bundesliga-Spiele kommentiert.

Fritz ist bereits am Sonntag in der Partie beim TBV Lemgo Lippe spielberechtigt. Der Weltmeister war am Mittwoch beim Heimspiel der Flensburger gegen die Rhein-Neckar Löwen (26:26) noch als TV-Experte beim Flensburger Spiel im Einsatz. Fritz war in seiner Zeit als Profi für den SC Magdeburg, beim THW Kiel und für die Rhein-Neckar Löwen aktiv. In 235 Partien stand er im Tor der deutschen Nationalmannschaft. Zu seinen größten Erfolgen zählen der Gewinn der olympischen Silbermedaille 2004, der EM-Sieg im selben Jahr sowie der WM-Titel 2007.

"Ich halte mich mehrmals die Woche mit Crossfit und Joggen fit und fühle mich bereit, die SG in dieser Phase der Saison zu unterstützen", sagte der gebürtige Magdeburger. Er freue sich "noch mal ein Teil davon zu sein und meinen Beitrag für erfolgreiche Spiele zu leisten". Flensburgs Cheftrainer Maik Machulla lobt die "unglaubliche Erfahrung" seines früheren Mannschaftskollegen aus gemeinsamen Zeiten beim SC Magdeburg. Fritz werde Torbjoern "punktuell sehr gut unterstützen und ihm den Rücken frei halten", sagte er.

Der nächste große Rückkehrer

Es ist die zweite überraschende Rückkehr eines Torwart-Helden vergangener Tage innerhalb weniger Monate: Im Oktober war Mattias Andersson, einstiger Weltklassekeeper und inzwischen Torwarttrainer der Nationalmannschaft kurz reaktiviert worden. 42 Jahre alt war Andersson, als er für den THW Kiel noch einmal auf die Platte musste. Andersson wurde im Jahr 2000 mal Handball-Europameister, gewann zweimal die Champions League und holte 2012 Olympia-Silber in London. 2001 hatte er sein erstes Spiel für den THW Kiel bestritten, 2018 beendete Andersson seine lange Karriere dort. Doch eine Verletzung von Weltklassenachfolger Niklas Landin und kurzzeitiges Fangpech dessen Vertreters Dario Quenstedt führte Andersson über die Ersatzbank zurück ins Tor. Und was machen Weltklassekeeper (a.D.) dann, wenn sie Großes vollbringen müssen? Genau.

"Bei Mattias Anderssons Einwechslung ging es darum, Dario eine Pause zu verschaffen. Mattias hat dann gleich seine Erfahrung und Klasse unter Beweis gestellt - das verliert man einfach nicht", bestätigte THW-Kiel-Trainer Filip Jicha die These "Einmal Weltklasse, immer Weltklasse": Es war die 25. Minute, als der alte Schwede ran musste. Quenstedt hatte bis dahin wenig zu fassen bekommen, der THW Kiel, eine der besten Mannschaften der Welt, lag gegen Hannover mit 12:15 zurück.

Ein Ruck musste her. Zwei Tore kassierte Andersson, dann gelang, was sich Jicha erhofft hatte: Bei einem Durchbruch am Kreis sprang Andersson dem Hannoveraner Filip Kuzmanovski entgegen, machte sich ganz breit - und griff den freien Ball ab. Eine Initialzündung, die der Routinier mit seiner Parade lieferte. Die geballten Fäuste als Signal. Nach einer weiteren Parade war der Arbeitstag für Andersson schon wieder beendet, den Job hatte er erfüllt: Zwei von vier Bällen gehalten - und vor allem den wichtigen Impuls zur Wende geliefert. Nach der Pause kehrte Quenstedt zurück ins Tor, steigerte sich deutlich - und am Ende gewann der THW Kiel mit 34:31.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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