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Einer rempelt, einer schlägt Tour-Rüpel kämpfen gegen Ausschluss

Bleibt der Ausschluss von Tony Martin bestehen, fehlt seinem Team Jumbo-Visma ein wichtiger Helfer.

Bleibt der Ausschluss von Tony Martin bestehen, fehlt seinem Team Jumbo-Visma ein wichtiger Helfer.

(Foto: imago images / Panoramic International)

Tony Martin legt Einspruch gegen seinen Ausschluss von der Tour de France ein. Der deutsche Radprofi war auf der 17. Etappe mit Luke Rowe aneinandergeraten, beide wurden disqualifiziert. Jetzt hoffen sie auf die Gnade. Die Chancen aber sind gering, wie ein prominenter Fall aus der Vergangenheit zeigt.

Die beiden Radrennställe Jumbo-Visma und Ineos haben Einspruch gegen den Ausschluss des viermaligen Zeitfahr-Weltmeisters Tony Martin und des Briten Luke Rowe bei der Tour de France eingelegt. Die beiden Fahrer waren auf der 17. Etappe aneinander geraten und anschließend von den Rennkommissären disqualifiziert worden. Dazu wurden sie zu einer Geldstrafe von 1000 Schweizer Franken und dem Abzug von 50 Punkten in der Weltrangliste verurteilt, wie der Radsport-Weltverband UCI mitteilte.

"Ich finde die Entscheidung zu hart. Was ich wirklich für uns beide vermisse, ist, dass wir eine zweite Chance bekommen. Lasst uns im Rennen. Lasst es uns in den nächsten Tagen besser machen und gebt uns eine zweite Chance", sagte Martin, der sich in einem gemeinsamen Video mit Rowe für den Vorfall entschuldigte. Der Einspruch gegen den Ausschluss dürfte kaum Aussicht auf Erfolg haben. In einem ähnlichen Fall war 2017 auch der dreimalige Weltmeister Peter Sagan nach einer Rangelei mit Mark Cavendish bei der Sprint-Entscheidung aus dem Rennen genommen worden.

"Es war im Eifer des Gefechts"

Auf Videos ist zu sehen, wie Martin dem Briten vor dem letzten Anstieg der 17. Etappe den Weg abschneidet, ihn anrempelt und fast von vor der Straße drängt. Rowe hebt danach die Hand und scheint Martin ins Gesicht zu greifen und zu schlagen. "Ich möchte mich bei Luke, dem Team Ineos und der Radsport-Welt entschuldigen", sagte Martin und ergänzte: "Es war im Eifer des Gefechts. Es war ein großer Kampf vor dem letzten Anstieg, um die Kapitäne in Position zu bringen. Wir sind über fünf Stunden gefahren bei rund 35 Grad. Wir waren alle am Limit."

Für beide Teams ist der Ausschluss eine herbe Schwächung im Kampf um das Gelbe Trikot. Martin brillierte wiederholt als Anführer des Hauptfeldes, sein Mannschaftskamerad Steven Kruijswijk liegt aktuell mit 1:47 Minuten Rückstand auf den Franzosen Julian Alaphilippe auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Der Sky-Nachfolger Ineos hat gleich zwei Fahrer, die den Sieg in Paris noch im Blick haben. Titelverteidiger Geraint Thomas ist aktuell 1:35 Minuten hinter Alaphilippe Zweiter, Egan Bernal (5./+2:02) führt zudem die Wertung des besten Nachwuchsprofis an.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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