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Verpasste Pässe verfolgten ihn Tragischer Ex-NFL-Star erschossen

Das Spiel, das für "Reche" Caldwell im Januar 2007 alles zum Schlechteren änderte: New England Patriots gegen die Indianapolis Colts.

Das Spiel, das für "Reche" Caldwell im Januar 2007 alles zum Schlechteren änderte: New England Patriots gegen die Indianapolis Colts.

Er spielt mit Football-Superstar Tom Brady, seine Mannschaftskollegen bewundern ihn für seine Art, einmal steht er kurz vor dem Einzug in den Super Bowl: Am Ende seiner NFL-Karriere steht für Donald Caldwell aber ein Trauma. Jetzt ist er tot, erschossen kurz vor einer Verurteilung in einem Millionenprozess.

Der langjährige Footballprofi Donald "Reche" Caldwell ist in seiner Heimatstadt Tampa im US-Bundesstaat Florida erschossen worden. Der frühere Wide Receiver, der in der US-Liga NFL insgesamt sechs Jahre für die San Diego Chargers (heute Los Angeles Chargers), die New England Patriots und die Washington Redskins spielte, wurde 41 Jahre alt. Deborah Caldwell hatte zuvor den Tod ihres Sohnes dem Klatsch-Portal TMZ bestätigt. Die Polizei gab gegenüber ESPN an, dass es einen Mord gegeben habe, nannte den Namen des Opfers aber nicht.

Caldwell scheint kein Zufallsopfer gewesen zu sein, zitiert TMZ Polizeiquellen. Caldwell habe gerade das Haus verlassen, als mehrere Männer auf ihn zugekommen seien, um ihn auszurauben, berichtete seine Lebensgefährtin. Der ehemalige Footballer sei ins Bein und in die Brust geschossen worden. "Bei ihrer Ankunft fanden die Beamten ein erwachsenes männliches Opfer einer Schussverletzung im Vorhof eines Wohnhauses. Die Beamten begannen sofort mit lebensrettenden Maßnahmen", erklärte die Polizei. Im Krankenhaus wurde Caldwell dann für tot erklärt.

"Er hatte immer das größte Lächeln"

"Wir sind tieftraurig über den Tod des ehemaligen Patriots-Spielers Reche Caldwell. Unsere Gedanken und Gebete gelten seiner Familie und seinen Freunden", teilten die New England Patriots bei Twitter mit. 2006 war Caldwell der Lieblings-Passempfänger von Superstar-Quarterback Tom Brady: Er fing Pässe für 760 Yards, kein anderer Wide Receiver der Patriots organisierte in diesem Jahr mehr Raumgewinn.

Benjamin Watson, einst Teamkollege Caldwells bei den Patriots, twitterte: "Er brachte uns immer zum Lachen. Er hatte immer das größte Lächeln. Er hatte immer die tollsten Geschichten. Ich bin traurig über das Ableben meines Teamkollegen Reche Caldwell. Möge der Herr seine Familie in dieser Zeit trösten."

Wes Welker, der mit Caldwell erst in San Diego und später für die Patriots zusammenspielte, erinnert sich auch gut an den Receiver: "Das Lächeln und die Haltung von Reche waren ansteckend! Meine Gedanken und Gebete gehen an Bubba Caldwell und seine Familie!"

Karrierehöhepunkt endet traumatisch

Sein Bruder Andre "Bubba" Caldwell, selbst ehemaliger NFL-Passempfänger, erzählte ESPN einmal, er glaube, dass Reche von der Erinnerung an nicht gefangene Pässe aus dem AFC Championship Game im Januar 2007 verfolgt werde. Die Patriots verloren damals 34 zu 38 gegen die Indianapolis Colts und verpassten den Einzug in den Super Bowl. In 71 NFL-Spielen stand Caldwell auf dem Feld und fing 152 Pässe für 1851 Yards und elf Touchdowns.

Der Übergang in ein Leben nach der NFL gelang Caldwell aber nicht. "Die Art und Weise, wie ihn das Spiel wie ein ungewolltes Stiefkind an den Bordstein kickte, verletzte ihn geistig und verfolgte ihn", sagte Andre. Sein Bruder wurde von den Patriots entlassen, verbrachte noch ein Jahr bei den Washington Redskins und fand danach kein neues Team mehr.

Caldwell war 2014 wegen verschiedener Drogendelikte zu einer 27-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. In der kommenden Woche wäre er erneut verurteilt worden: Er hatte sich im Januar schuldig bekannt, gemeinsam mit weiteren ehemaligen NFL-Profis einen Versicherungsbetrug durchgezogen zu haben - es ging um mehr als 4 Millionen Dollar.

Quelle: ntv.de, ter

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