Sport

Ski-WM in Liberec Trainer streiten sich

Bei den deutschen Langläuferinnen gibt es vor dem Auftakt der nordischen Ski-Weltmeisterschaften einen handfesten Trainer-Zoff, dafür sollen die Nordischen Kombinierer das deutsche Team in Liberec in die Medaillen-Spur führen.

Nachdem der Trainer der Damen, Ismo Hämäläinen, sie nicht nominiert hatte, müssen Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad am Donnerstag bei der ersten WM-Entscheidung über 10 Kilometer klassisch ab 11.30 Uhr zuschauen. Bei Bundestrainer Jochen Behle löste das ungläubiges Staunen aus. "Er hat die Verantwortung und muss wissen, was er macht", kommentierte Behle süffisant die Entscheidung Hämäläinens, dessen Arbeitsweise ihm ohnehin ein Dorn im Auge ist.

Staffel-Olympiasiegerinnen schauen nur zu

Nach der Ausbootung der beiden Staffel-Olympiasiegerinnen von 2002 tragen Stefanie Böhler und Katrin Zeller die deutschen Hoffnungen. "An eine Medaille zu glauben, wäre tollkühn", sagte Behle. Denn nach einem durchwachsenen Saisonverlauf sieht der Bundestrainer für die Titelkämpfe im schneeweißen Liberec schwarz. "Ich hatte mir das alles anders vorgestellt. Vom Spaß allein kommen keine Ergebnisse, nur Begeisterung reicht nicht. Ismo hat die Verantwortung. Ich muss erst dann eingreifen, wenn das Ziel in Gefahr ist - so wie jetzt." Behle wirft Hämäläinen vor, nicht mit dem richtigen Biss trainieren zu lassen. "Man muss einem Trainer auch die Möglichkeit geben, seine Konzepte durchzusetzen. Wenn die aber nicht aufgehen, werde ich nicht still zusehen ", kündigte Behle an.

Rätsel um Ackermanns Form

Im Lager der Kombinierer bereitet Ronny Ackermann Sorgen, um dessen Form es nach seiner Virus-Erkrankung weiter Rätsel gibt. "Ronny muss selbst entscheiden, was er sich zumuten kann", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Für den Weltmeister aus Thüringen könnte Björn Kircheisen im erst- und letztmals ausgetragenen Massenstart (14.15/17.15 Uhr) in die Bresche springen. "Ich weiß, was ich kann, auch wenn die 20 Wettkämpfe in diesem Winter schon etwas geschlaucht haben ", sagte Kircheisen.

Im Training auf der Normalschanze tat er sich allerdings schwer. Mit Weiten von 92 und 87,5 Metern lag Kircheisen weit hinter der Spitze. Dennoch gibt er sich optimistisch: "Natürlich will man eine Medaille, wenn es in einer Saison gut läuft." Überzeugende Trainings-Auftritte lieferten Eric Frenzel, der ebenfalls Medaillenchancen hat, und Tino Edelmann ab.

Schwedin Britta Norgren gesperrt

Kurz vor der WM-Eröffnung mit Langlauf-Weltmeister Axel Teichmann als deutschem Fahnenträger wurde die schwedische Langläuferin Britta Norgren wegen eines zu hohen Hämoglobinwertes mit einer fünftägigen Schutzsperre belegt. Gianfranco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes, hofft an den elf Wettkampftagen in Liberec auf ein großes Ski-Festival und keine Doping-Fälle. "Die Vorbereitungen waren nicht einfach, weder für die Organisatoren noch für die FIS. Aber ich bin sehr optimistisch." Der Verband hat das umfangreichste Anti-Doping-Programm in der WM-Geschichte aufgelegt. Nachdem im Vorfeld 508 Tests stattfanden, gibt es bei den Titelkämpfen 570 Kontrollen.

Quelle: ntv.de, Von Eric Dobias und Gerald Fritsche, dpa

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