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Sieg ohne jede Lockerheit Traktor Bolt quält sich zu 9,95 Sekunden

Die Mätzchen klappen noch,

Die Mätzchen klappen noch,

(Foto: imago/PanoramiC)

Kleine Mätzchen, der gewohnt schwache Start, danach behäbig wie ein Traktor: Superstar Usain Bolt überzeugt in Monaco trotz Saisonbestleistung nicht. Von der berühmten Leichtigkeit ist zwei Wochen vor seiner Abschieds-WM in London nichts zu sehen.

"Unter zehn ist immer gut. Ich bin auf dem Weg in die richtige Richtung, es bleibt aber noch eine Menge Arbeit zu tun", sagte Bolt. Nach seinem knappen Erfolg über 100 Meter vor dem Amerikaner Isiah Young (9,98) und Akani Simbine (10,02 Sekunden) aus Südafrika ging Bolt eher verhalten jubelnd auf die Ehrenrunde und wurde im Stade Louis II respektvoll beklatscht. "Die Stimmung in den Stadien werde ich vermissen, ich bin glücklich über meine Karriere, aber traurig, dass sie endet", sagte er.

Die große Show früherer Jahre lieferte Bolt aber nicht mehr ab. Der schnellste Mensch der Geschichte kam kaum aus den Blöcken, danach kämpfte er sich technisch unsauber und unter sichtlicher Anstrengung knapp an die Spitze. In der Weltrangliste schob sich der Weltrekordler (9,58) auf Platz sieben vor. Bei den anstehenden Titelkämpfen (4. bis 13. August) muss sich Bolt deutlich steigern, um zum vierten Mal den Königssprint zu gewinnen.

Bolt, der sich in diesem Jahr rar gemacht hatte und zuletzt über Rückenprobleme klagte, scheint auch der Besuch bei seinem Lieblingsarzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München nicht den entscheidenden Durchbruch gebracht haben. Ob er es zum Abschluss einer großen Laufbahn noch einmal mit den jungen Wilden aufnehmen und zum vierten Mal 100-m-Weltmeister werden kann, erscheint nunmehr fraglich - auf die 200 Meter wird er in London verzichten.

In Monaco war das Feld indes nicht gerade von überragendster Qualität. So waren US-Jungstar Christian Coleman, der die Jahresweltbestenliste mit 9,82 Sekunden anführt, und der kanadische Olympiazweite Andre de Grasse, der 2017 bereits windunterstützte 9,69 erzielt hat, am Freitagabend nur in einem Staffelrennen im Einsatz - dabei führt de Grasse die Diamond-League-Wertung über 100 Meter an.
De Grasses Coach Stuart McMillan hatte beklagt, dass Bolt angeblich keine stärkere Konkurrenz für Monaco gewünscht habe. Bolts Management dementierte dies umgehend.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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