Sport

Kugelstoßen: Kleinerts Trauma Trio verpasst die Medaillen

Am ersten Wettkampftag der Leichtathletik-Europameisterschaften in Barcelona bleiben die deutschen Starter ohne Medaille. Hammerwerfer Markus Esser scheitert schon im Vorkampf und bricht in Tränen aus, die drei deutschen Kugelstoßerinnen scheitern im Endkampf. Die erste Medaille soll jetzt am Mittwoch her - und golden sein.

Es sollte erneut nicht sein für Kugelstoßerin Nadine Kleinert.

Es sollte erneut nicht sein für Kugelstoßerin Nadine Kleinert.

(Foto: REUTERS)

Zwei Kugeln, kein Treffer: Petra Lammert und Nadine Kleinert haben in Barcelona die erhoffte erste Medaille für Deutschlands Leichtathleten verpasst. Mit Ellbogenproblemen wurde Petra Lammert (Neubrandenburg) als EM-Dritte von 2006 nach Gold bei der Hallen-EM 2009 nun Sechste. Die Magdeburger WM-Zweite Kleinert setzte ihre EM-Pleitenserie als Siebte mit ebenfalls 18,94 Metern fort.

Bei Weißrusslands Doppel-Sieg schlug Hallen-Weltmeisterin Natalia Ostaptschuk mit 20,48 Meter die Olympiazweite Nadeschda Michnewitsch (19,53). Im 20-km-Gehen hatte am Morgen Stanislaw Jemeljanow in 1:20:10 Minuten das erste Gold für Russland geholt. Silber gewann Italiens 50-Kilometer-Olympiasieger Alex Schwazer (1:20:38), Bronze der Portugiese Joao Vieira (1:23:48). Der Berliner Maik Berger verfehlte mit Platz 16 in 1:25:01 Stunden sein persönliches Ziel um sechs Ränge.

Wenigstens nicht wieder Sechste

Ratlos und medaillenlos: Kleinert nach dem Wettkampf.

Ratlos und medaillenlos: Kleinert nach dem Wettkampf.

(Foto: dpa)

"Ich weiß nicht, was los war, aber ich bin nicht Sechste geworden", meinte Nadine Kleinert (Magdeburg) sarkastisch. Seit 1998 hatte sie dreimal diesen von ihr verfluchten Rang bei einer EM belegt, bei Olympia, WM und Hallen-WM hingegen sieben Medaillen gewonnen. Sie ergänzte: "Im Training habe ich die Woche über immer weiter gestoßen als die Dritte." Petra Lammert, die trotz Operation seit Jahren Schmerzen am Ellbogen hat, meinte: "Als der Wettkampf los ging, habe ich es ausgeblendet. Aber es war noch im Kopf drin, es hat mich vielleicht etwas irritiert."

Vor 10.000 Zuschauern im Olympiastadion von 1992 erlebten Deutschlands Leichtathletik-Fans ein Wechselbad der Gefühle. Neben Hammerwerfer Markus Esser, der beim TV-Interview Weinkrämpfe erlitt, nachdem seine Medaillenhoffnungen mit blamablen 71,83 Meter (Saisonbestleistung 78,87) gescheitert waren, blieben in Runde eins auch die Weitspringerinnen Nadja Käther (Hamburg/6,61 Meter) und Bianca Kappler (Rehlingen/6,50 Meter) auf der Strecke. Über 800 Meter scheiterte Claudia Hoffmann (Potsdam) als 6. trotz guter 2:01,19 Minuten.

Über 10.000 Meter wurde der in Somalia geborene britische Favorit Mohammed Farah in 28:24,99 Minuten Nachfolger von Jan Fitschen, der vier Jahre nach seinem EM-Triumph von Göteborg in 29:16,59 Minuten auf Platz 12 landete. Den britischen Doppelsieg sicherte Chris Thompson in 28:27,33, Bronze holte zeitgleich der Italiener Daniele Meucci. Bester Deutscher war als Neunter Christian Glatting (29:09,84).

Müller lässt auf Gold hoffen

Diskuswerferin Nadine Müller qualifizierte

Diskuswerferin Nadine Müller qualifizierte

(Foto: REUTERS)

Dafür schürte der neue Diskus-Stern Nadine Müller Goldhoffnungen für Mittwoch. Mit 60,54 Meter schaffte die 24 Jahre alte WM-Sechste aus Halle/Saale gleich im ersten Versuch den Vorstoß ins Finale. "Es bleibt dabei. Mein Ziel ist eine Medaille", sagte Nadine Müller, die bei der ersten großen Medaillenjagd ganz cool wirkte: "Ich war nicht nervös, habe das locker mit eineinhalb Drehungen geschafft. Die Hitze hat mir nichts ausgemacht", meinte die 1,93 m lange Blondine, die bei Winterwurf-Europacup und Team-EM bereits Siegerqualitäten bewiesen hatte.

Neben Nadine Müller erreichte auch die deutsche Vizemeisterin Sabine Rumpf (Goldener Grund/Selters) als Achte mit 58,41 m den Diskus-Endkampf. Souverän zog die Olympiadritte Christina Obergföll (Offenburg) mit 65,05 m im ersten Durchgang ins Speer-Finale am Donnerstag ein. "Von der Form her kann ich 70 m werfen, aber ich will vor allem eine Medaille", meinte die Ex-Europarekordlerin. Neben ihr schaffte auch die Leverkusenerin Katharina Molitor mit 59, 74 den Endkampf.

Die Halbfinals am Mittwoch erreichten vier andere: Über 400 Meter Hürden erzielte Fabienne Kohlmann (Karlstadt) in 55,69 Sekunden die zweitbeste Zeit der vier Vorläufe und meinte: "Das war nicht mein letztes Hemd." Über 100 m kam Tobias Unger (München) als Zweiter in 10,35 weiter, als Vierte Alexander Kosenkow (Wattenscheid) in 10,44 und Christian Blum (Chemnitz) bei starkem Gegenwind in 10,57 Sekunden.

Quelle: ntv.de, sid

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