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"Danke, Trump!!!" Trumps Besuch sorgt bei US-Open-Finale für Wirbel - und Ärger

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Donald Trump besucht zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder die US Open - und das Auftauchen des US-Präsidenten verursacht eine Menge Frust. Der Beginn des Endspiels muss verschoben werden, schon im Vorfeld bittet der Veranstalter um Zensurmaßnahmen.

Carlos Alcaraz gegen Jannik Sinner, spektakulärer kann ein Grand-Slam-Finale dieser Tage nicht sein. Es ist ein moderner Titanen-Kampf, den sich die beiden besten Spieler ihrer Generation liefern, auch im Endspiel der US Open stehen sich die beiden gegenüber. 24.000 Menschen wurden in New York Zeugen, wie Alcaraz seinen großen Rivalen mit 6:2, 3:6, 6:1, 6:4 niederrang und von der Spitze der Weltrangliste stieß. Im dritten Grand-Slam-Finale, das sich beide in diesem Jahr lieferten, ging es erstmals nicht über die volle Distanz von fünf Sätzen. Eines der faszinierendsten Duelle unserer Zeit wurde allerdings von reichlich Getöse von außen begleitet - und gestört: Durch den Besuch von Donald Trump.

Trump besucht das Grand-Slam-Turnier erstmals seit 2015, rund 45 Minuten vor Spielbeginn zeigte er sich mit roter Krawatte erstmals vor seiner Loge im Arthur Ashe Stadium - und wurde von den Zuschauern mit Buhrufen und Applaus empfangen.

"Wir bitten unsere Sender ..."

Der Veranstalter des Turniers, die United States Tennis Association (USTA), hatte zuvor die übertragenden Sender aufgefordert, "keine Störungen oder Reaktionen als Reaktion auf die Anwesenheit des Präsidenten in irgendeiner Art zu zeigen". Dies sei allerdings ein normales Vorgehen, verkündete die USTA: "Wir bitten unsere Sender regelmäßig, keine Störungen außerhalb des Spielfelds zu zeigen", erklärte der Verband auf Nachfrage verschiedener Medien.

Trump stand während der Nationalhymne als Teil der Zeremonie vor Matchbeginn salutierend auf der Tribüne vor der Loge und wurde währenddessen auf der Leinwand und im TV gezeigt. ESPN als übertragender Sender transportierte die gemischten Reaktionen in die Welt. Nach dem ersten Satz gellten erneut Pfiffe durch das gewaltige Stadion in der Demokraten-Hochburg New York, als der Präsident wieder vor seiner Loge und auf den Videowänden auftauchte. Andere Prominente wurden dagegen bejubelt, unter anderem Rockikone Bruce Springsteeen - der Trump zu zahlreichen Gelegenheiten scharf kritisiert und den der Präsident sich längst als Intimfeind auserkoren hat.

"Danke, Trump!!!"

Aufgrund erhöhter Sicherheitsvorkehrungen, die den Besuch des US-Präsidenten begleiteten, konnte das Finale erst mit 49 Minuten Verspätung gestartet werden. Die Veranstalter hatten den Beginn des Endspiels in New York zwischen dem bis dahin Weltranglistenersten Sinner und dem Weltranglistenzweiten Alcaraz "aufgrund der geltenden Sicherheitsmaßnahmen" zunächst um 30 Minuten auf 20.30 Uhr MESZ (14.30 Uhr Ortszeit) verschoben, um "den Fans mehr Zeit geben, ihre Plätze einzunehmen", hieß es in einer Mitteilung.

Bei Spielbeginn waren aber immer noch einige der knapp 24.000 Plätze im Arthur Ashe Stadium frei. Die Maßnahmen sorgten daher für Kritik. "Es ist 14.00 Uhr und (das Stadion, Anm. d. Red.) mehr als halb leer, es gibt nur einen Weg hinein. Danke, Trump!!!" schrieb die verärgerte Tennis-Ikone Martina Navratilova bei X. Tickets für das Endspiel kosteten mindestens 699 Dollar.

Ein Aufgebot des Secret Service war rund um das Billie Jean King National Tennis Center in Flushing Meadows im Einsatz. Dass amtierende Präsidenten zum Finale des letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres erscheinen, ist äußerst unüblich: Zuletzt hatte Bill Clinton 2001 das Endspiel besucht. Trump hat jedoch eine lange Beziehung mit dem Turnier: Vor seinem Einstieg in die Politik besaß er für beinahe zwei Jahrzehnte eine Suite im Stadion, die er 2017 während seiner ersten Amtszeit aufgab. Zuletzt hatte Trump die US Open 2015 besucht. Der damalige Präsidentschaftskandidat war damals ausgepfiffen worden.

Quelle: ntv.de, ter/sid

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