Anklage wegen Drogenbesitzes Tyson droht lange Haftstrafe
13.01.2007, 17:05 UhrDem früheren Profibox-Weltmeister Mike Tyson droht nach der jüngsten Anklage erneut eine mehrjährige Haftstrafe. Der 40 Jahre alte ehemalige Champion aller Klassen wurde wegen Drogenbesitzes und Fahrens unter Drogeneinfluss in Maricopa County im US-Bundesstaat Arizona angeklagt. Wie Barnett Lotstein, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft, bestätigte, drohen Tyson bis zu siebeneinhalb Jahre Gefängnis.
Lotstein ergänzte, dass Tyson aufgrund seiner Vorstrafen und zahlreichen Verstöße gegen die Gesetze nicht für die Teilnahme an einem Drogenentzugs-Programm infrage komme. "Das Gesetz schließt Menschen, die wegen schwerer Vergehen bereits verurteilt wurden, von solchen Programmen aus", sagte Lotstein.
Keine Milde für Iron Mike
Staatsanwalt Andrew Thomas hatte schon vor einer Woche signalisiert, die volle Härte des Gesetzes walten zu lassen: "Er hat seine zweiten Chancen aufgebraucht, zumindest bei mir. Meiner Meinung nach ist eine Haftstrafe notwendig, um diesem Mann zu helfen, seine Kokain-Abhängigkeit loszuwerden, und um die Öffentlichkeit zu schützen."
Die erste Haftstrafe hatte der jüngste Schwergewichts-Champion aller Zeiten 1992 antreten müssen, nachdem er wegen der Vergewaltigung einer 18-Jährigen zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden war. 1999 musste er wegen eines tätlichen Angriffs auf Beteiligte an einem Verkehrunfall erneut hinter Gitter. Im Ring sorgte er 1997 für einen beispiellosen Skandal, als er in der Revanche gegen Evander Holyfield dem damaligen Champion in beide Ohren biss und disqualifiziert wurde.
Weiteres Verfahren in Brasilien
Tyson war am 29. Dezember in Scottsdale in der Nähe von Phoenix nach dem Besuch einer Bar festgenommen worden, nachdem er sein Fahrzeug bestiegen und beim Verlassen des Geländes fast einen Unfall mit einem Polizeiauto verursacht hatte. Tyson bestätigte bei seiner Vernehmung den Konsum von Beruhigungsmitteln, Marihuana und Kokain.
Am 7. März 2007 muss sich Tyson im brasilianischen Sao Paulo vor Gericht verantworten, weil er im November in einem Nachtklub einen Kameramann tätlich angegriffen hatte.
Quelle: ntv.de