Gedopte Radsportler UCI kündigt Skandale an
10.06.2009, 13:42 UhrDem Radsport steht neuer Ärger ins Haus. Nach Auswertung der Blutprofile will der Weltverband (UCI) Anfang nächster Woche Disziplinarverfahren gegen einige Radprofis einleiten. Namen nannte UCI-Präsident Pat McQuaid noch keine.
Bernhard Kohl hat seinen Missbrauch gestanden und will jetzt "ein Leben ohne Lügen"
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Dem Radsport stehen Anfang nächster Woche wohl neue Dopingskandale ins Haus. Nach Auswertung der Blutprofile will der Weltverband (UCI) Disziplinarverfahren gegen einige Radprofis einleiten. Das teilte UCI-Präsident Pat McQuaid auf einer Pressekonferenz in Paris mit. Der Ire wollte allerdings keine Namen nennen und ließ auch die Anzahl der betroffenen Sportler offen.
"Erst werden die Fahrer, dann die Teams und schließlich die nationalen Verbände informiert", sagte McQuaid. Es würden zunächst keine vorläufigen Sperren ausgesprochen. Es bliebe Sache der Teams, wie damit umgegangen werde.
Kein positiver Test im eigentlichen Sinne
Die UCI hatte im Januar 2008 den Biologischen Pass mit der Absicht eingeführt, Unregelmäßigkeiten bei den Fahrern durch die Erstellung der Blutprofile über einen langen Zeitraum nachzuweisen.
Rund 800 Fahrer aus 18 ProTour-Teams und 18 Continental-Mannschaften nehmen derzeit am Blutpass teil. Die Rennställe müssen dafür eine jährliche Gebühr von 120.000 Euro an die UCI entrichten.
Fraglich ist allerdings, ob eine mögliche Sperre gegen einen verdächtigen Fahrer juristisch durchsetzbar ist. Schließlich liegt ein positiver Test im eigentlichen Sinne nicht vor.
Klöden und Boonen dürfen starten
Einem Tour-de-France-Start von Andreas Klöden steht auch aus Sicht des Rad-Weltverbandes UCI nichts im Weg. "Wir haben zur Zeit nichts, was ihn stoppen könnte", sagte UCI-Präsident Pat McQuaid in Paris.
Der Wahl-Schweizer Klöden steht bereits im Tour-Aufgebot seines Astana-Teams, obwohl ihm die Freiburger Untersuchungs-Kommission 2006 während der Tour Eigenblut-Doping in der Freiburger Uni-Klinik nachgewiesen hat. Auch der innerhalb eines Jahres dreimal durch Kokain-Missbrauch aufgefallene Ex-Weltmeister Tom Boonen aus Belgien darf laut UCI bei der Tour starten.
Quelle: ntv.de, sid