Sport

Längere Sperre für gedopte Radler UCI will Strafmaß verdoppeln

Betrügern im Radsport drohen von 2009 an härtere Strafen als bislang. Der Präsident des Radsport-Weltverbandes (UCI), Pat McQuaid, forderte, die Sperren für überführte Doper von zwei auf vier Jahre zu verdoppeln. "Vorsätzliche Betrüger können wir ab Januar für vier Jahre sperren", sagte der Ire "cyclingnews.com". Bislang gelten die Regeln eines weltweiten Anti-Doping-Codes, der nach einer positiven Dopingprobe eine maximale Sperre von zwei Jahren vorsieht. Aber "ab dem 1. Januar sind wir da etwas flexibler", ergänzte McQuaid.

Die Fälle Stefan Schumacher und Bernhard Kohl würden unter die Kategorie "Vorsätzliches Betrügen" fallen, "da beide gezielt zur Tour de France gedopt" hätten. McQuaid betonte, beide Fahrer könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestraft werden. "Sollten beide aber für schuldig befunden werden, will ich persönlich - und wahrscheinlich auch jeder andere in der Radsport-Familie - sie nie wieder fahren sehen", unterstrich McQuaid.

Existenzangst beim Team Milram

Derweil geht nach den jüngsten Doping-Enthüllungen auch beim Team Milram die Angst um. "Es wäre vermessen zu sagen, wir machen uns keine Sorgen", sagte Martin Mischel vom Hauptsponsor Nordmilch AG der Tageszeitung "Die Welt". Der ab der kommenden Saison einzige deutsche ProTour-Rennstall hat für 2009 bereits sechs Gerolsteiner-Fahrer verpflichtet, sei nach eigenen Angaben jedoch nie an den positiv auf EPO getesteten Schumacher und Kohl interessiert gewesen.

Mit Blick auf mögliche künftige Dopingfälle betonte Mischel, dass sich Milram auch einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Radsport offenhalte. "Natürlich gibt es Exit-Strategien für alle Fälle, alles andere wäre fahrlässig." Konkrete Bedingungen nannte er nicht.

In den neuen Fahrer-Verträgen von Milram gäbe es zudem eine Klausel, "dass wir bereits bei Verdachtsmomenten parallel zu den offiziellen Tests weitere unabhängige Kontrollen vornehmen werden. Gegebenenfalls würde dann ein Fahrer umgehend suspendiert."

Quelle: ntv.de

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