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Oliveira schockt mit K.-o.-Sieg Nunes zerpflückt Gegnerin und beendet UFC-Karriere

Beendete nach der Titelverteidigung ihre Karriere: Amanda Nunes.

Beendete nach der Titelverteidigung ihre Karriere: Amanda Nunes.

(Foto: AP)

Die erfolgreichste MMA-Kämpferin aller Zeiten hängt ihre Handschuhe an den Nagel. Bei UFC 289 wird Amanda Nunes ihrem Ruf noch einmal auf beeindruckende Weise gerecht. Dazu sorgt ein weiterer Brasilianer in Vancouver für das Highlight der Kampfsportveranstaltung.

Amanda Nunes krönt ihre beeindruckende Karriere als Mixed-Martial-Arts-Kämpferin bei UFC 289 in Vancouver. Die Brasilianerin verteidigte meisterhaft ihren Titel im Bantamgewicht mit einem einstimmigen Sieg nach Punkten (50-44, 50-44, 50-43) über die Mexikanerin Irene Aldana. Im Anschluss verkündete die Championess zweier Gewichtsklassen ihr Karriereende. Im Feder- und Bantamgewicht war sie über Jahre ungeschlagene Titelträgerin.

Für Aldana war der Abend in Vancouver eine Lehrstunde.

Für Aldana war der Abend in Vancouver eine Lehrstunde.

(Foto: USA TODAY Sports via Reuters Con)

In allen fünf Runden zerpflückte Nunes ihre Kontrahentin mit Leichtigkeit und nutzte vor allem das behäbige Tempo ihrer Herausforderin aus. Nunes (Kampfbilanz 23 Siege, 5 Niederlagen) landete harte Jabs, rechte Hände, Beinkicks und im Grunde alles, was sie wollte. Aldana konzentrierte sich vor allem auf ihre Deckung und Konter, ein Rezept, mit dem schon viele Herausforderinnen zuvor an Nunes gescheitert waren.

Die Machtdemonstration der Brasilianerin endete schließlich mit einer sichtlich lädierten Aldana und einem Punktsieg für Nunes. Die 35-Jährige ließ sich nach der Urteilsverkündung umgehend die Bandagen und Handschuhe abnehmen und legte sie symbolisch in die Mitte des Oktagons. Das Zeichen für ihr Karriereende. "Meine Mutter hält es nicht mehr aus, mich im Käfig zu sehen", sagte Nunes. "Ich habe das jetzt so lange gemacht. Ich habe eine Tochter und will mehr Zeit mit meiner Familie verbringen, auch in meiner Heimat." Sie komme aus einem Ort in Brasilien, den niemand kenne und habe es so weit gebracht, betonte Nunes. Damit wolle sie alle Brasilianer inspirieren, es ihr nachzumachen.

Oliveira bringt sich eindrucksvoll in Stellung

Charles "Do Bronx" Oliveira darf jubeln.

Charles "Do Bronx" Oliveira darf jubeln.

(Foto: USA TODAY Sports via Reuters Con)

Im zweiten Hauptkampf des Abends erwartete die Fans ein Duell zweier Jiu-Jitsu-Spezialisten. Ex-Champion im Leichtgewicht, Charles Oliveira, traf auf Beneil Dariush. Der Sieger des Kampfes darf sich berechtigte Hoffnungen machen, erneut um den Titel der Gewichtsklasse antreten zu dürfen. Und Oliveira ließ gegen den seit acht Kämpfen siegreichen Amerikaner nichts anbrennen.

Dariush wirkte überrascht, dass der Brasilianer gleich in Runde eins aufs Gaspedal drückte. Dabei ist Oliveira eigentlich als Frühstarter bekannt, der Druck ausübt. Die Schlagkraft der beiden Leichtgewichte war vor dem Titelausscheidungskampf ein Thema, doch der Kampf zwischen Oliveira und Dariush wurde zunächst am Boden ausgetragen. Nach einem wuchtigen Headkick, den Dariush noch abblocken konnte, zog Oliveira seinen Gegner in seine Deckung und agierte auf dem Rücken liegend - eine seiner Spezialitäten.

Im Bodenkampf landeten beide Käfigkämpfer leichte Treffer. Dariush musste aber stetig aufpassen, nicht in einem Aufgabegriff des Brasilianers zu landen. Rund 90 Sekunden vor Rundenende arbeitete sich Oliveira zurück in den Stand. Der 33-Jährige setzte erneut zum Headkick an und diesmal kam er durch. Dariush wankte. Für Oliveira war das ein Zeichen nachzusetzen. Er drückte den Amerikaner erst gegen den Käfig, dann zu Boden. Dabei landete er stetig Schläge Richtung Kopf. Nachdem Dariush keine Anzeichen der Gegenwehr mehr gezeigt hatte, ging der Ringrichter dazwischen. Oliveira siegte nach technischem Knockout.

"Ich musste hier kein Statement setzen. Ihr wolltet 100 Prozent von mir sehen? Das waren heute 120 Prozent. Ich bin der nächste in der Reihe und werde der neue Champion", sagte Oliveira.

Danach rief er UFC-Boss Dana White dazu auf, einen Kampf gegen Champion Islam Makhachev anzusetzen. Der Brasilianer werde gegen den Russen auf dessen Territorium kämpfen. Damit spielte Oliveira auf die kommende Veranstaltung im Oktober in Abu Dhabi an, ein für russische Kämpfer aufgrund der Einreisebestimmungen neutraler und leichter zu erreichender Austragungsort.

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Makhachev meldete sich noch während des Ringinterviews per Twitter zu Wort und schrieb, dass ein Kampf mit ihm auf einem anderen Level stattfinden werde. Darauf angesprochen, fragte Oliveira das kanadische Publikum, wer der wahre Champion sei. Die Zuschauer quittierten die Frage mit lautem Jubel und "Oliveira"-Rufen.


UFC 289 Main Card

Bantamgewicht der Frauen: Amanda Nunes besiegt Irene Aldana nach Punkten.
Leichtgewicht: Charles Oliveira besiegt Beneil Dariush durch TKO in Runde 1.
Weltergewicht: Mike Malott besiegt Adam Fugitt per Submission in Runde 2.
Federgewicht: Dan Ige besiegt Nate Landwehr nach Punkten.
Mittelgewicht: Marc-André Barriault besiegt Eryk Anders nach Punkten.

Quelle: ntv.de, mba

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