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"Wie Kampf gegen den Terminator" MMA-Ikone Jones schickt Gegner in Rente - und feiert mit Trump

Krönung durch den US-Präsidenten in spe: Trump und Jones beim Shakehands.

Krönung durch den US-Präsidenten in spe: Trump und Jones beim Shakehands.

(Foto: AP)

Das Who is Who der USA läuft bei UFC 309 in New York auf. Mit dabei der designierte Präsident Trump und Tesla-Boss Musk. Sie bekommen eine dominante MMA-Legende Jon Jones zu sehen, der mit einem spektakulären Spinning Kick schließlich die Karriere eines anderen MMA-Veteranen beendet.

Der beste MMA-Kämpfer aller Zeiten gegen das beste Schwergewicht des Sports: An Superlativen mangelt es UFC 309 im New Yorker Madison Square Garden nicht. Vor den Augen des designierten US-Präsidenten Donald Trump konnte Kampfsportlegende Jon Jones seinen Schwergewichtstitel auf beeindruckende Weise gegen Stipe Miocic verteidigen.

Trump, der zusammen mit Tesla-Chef Elon Musk und Rockmusiker Kid Rock direkt neben UFC-Boss Dana White am Käfig saß, bekam im Main Event einen dominanten Jon Jones zu sehen. Der 37-Jährige hatte zwar mit seinem Striking vorerst keinen Erfolg, aber mit einem Fußfeger schickte er Miocic zu Boden und setzte nach. Es hagelte Ellbogenstöße für den ehemaligen Heavyweight-Champion. Gegen Ende der Runde öffnete sich dann auch ein Cut unter dem Auge des 42-Jährigen, der sich über die Zeit rettete.

Die beiden Kontrahenten hielten es in Runde zwei im Stand. Gut für Miocic, der hier deutlich besser aussah. Dominanter war aber MMA-Ikone Jones, der einfach ein besseres Repertoire an Attacken präsentierte. Der Jab traf immer wieder, Kicks zum Körper fanden ihr Ziel und Jones war deutlich agiler als sein Gegner. Das sollte auch in Runde drei zum vorzeitigen Ende des Kampfes führen. Erst landete ein Jones-Jab genau auf dem Cut des Herausforderers, dann rüttelte eine rechte Gerade Miocic durch. Nach einem Spinning Kick, der genau auf den Rippen landete, ging Miocic zu Boden. Der Kampf war entschieden, Jones weiterhin der Champion. Den Sieg feierte er mit Trump, der ihm den Bro Handshake anbot. Beide überschütteten einander mit Lobeshymnen.

"Es war, wie gegen den Terminator zu kämpfen. Stipe ist weiter nach vorne marschiert, egal wie hart ich ihn getroffen habe", sagte Jones nach dem Kampf und zollte seinem Gegner Respekt. "Ich werde wohl nicht zurücktreten und den Fans geben, was sie sehen wollen", sagte der Champion. Damit wird ein Kampf gegen den Interimschampion Tom Aspinall oder den Light-Heavyweight-Champion Alex Pereira wahrscheinlicher. Konkretisieren wollte Jones das allerdings nicht.

Auf der anderen Seite endete allerdings eine sportliche Laufbahn. Miocic sagte nach dem Kampf, dass seine Karriere nun "Gott sei Dank" beendet sei. Er habe mit allem gerechnet, aber gegen den Besten aller Zeiten verloren. Es sei an der Zeit, aufzuhören.

Oliveira zeigt Dominanz, bis das Drama einsetzt

Im Rematch zwischen Charles Oliveira und Michael Chandler sollte sich herausstellen, wer als Nächstes um den Titel im Leichtgewicht kämpft. Das erste Aufeinandertreffen ging an den Brasilianer Oliveira, der sich auch in der ersten Runde des erneuten Duells effektiver zeigte. Schnelle Schlagkombinationen und Tritte zum Körper beschäftigten Chandler, ehe Oliveira einen Takedown durchbrachte. Am Boden ist der 35-Jährige ohnehin unnachahmlich gut, aber der US-Amerikaner konnte hier vermeiden, viel Schaden zu nehmen.

In Runde zwei das gleiche Bild: Oliveira trieb Chandler mit Schlagkombinationen vor sich her, landete Treffer um Treffer. Ein erneuter Takedown endete in Top-Position für den Brasilianer, der seinen Gegner den Rest der Runde mit Ellbogen bearbeitete, die Spuren hinterließen. Auch in Runde drei setzte der ehemalige Lightweight-Champion dem US-Amerikaner ordentlich zu. Mit Uppercuts durchbrach er immer wieder die Deckung und erneut ein Takedown verlagerte den Kampf auf den Boden. Hier eroberte Oliveira den Rücken und setzte Aufgabegriffe an, Chandler wusste sich aber zu verteidigen.

In Runde vier hatte Chandler entsprechend nichts mehr zu verlieren. Wild schwingend landete er auch einige heftige Treffer, der Brasilianer nahm sie alle hin und antwortete mit Legkicks, Uppercuts und Haken. Auf Chandlers Vorstöße wusste er immer eine Antwort. Zur Mitte der Runde eroberte er erneut den Rücken des Amerikaners, versuchte einen Aufgabegriff durchzubringen. Was man Chandler zugutehalten musste, war, dass er dies am Boden zumindest zu verhindern wusste.

In der letzten Runde kam es dann fast noch zur Überraschung: Mit einer rechten Geraden schüttelte Chandler seinen Kontrahenten heftig durch. Erstmals war der Brasilianer in diesem Fight im Rückwärtsgang, nach weiteren Treffern ging er sogar zu Boden. Chandler setzte alles daran, den Kampf zu beenden und ließ einen Schlaghagel folgen. Oliveira nahm die Deckung hoch, verbesserte geschickt seine Position, ehe er seinen Gegner von sich wegdrücken konnte. Wieder im Stand setzte der 35-Jährige einen gezielten Tritt ans Knie Chandlers, der ihm die Balance nahm. Erneut verkürzte Oliveira schnell die Distanz und kletterte auf den Rücken seines Gegners - dort kontrollierte er das Geschehen. Mit dem Brasilianer auf dem Rücken stand Chandler sogar auf und warf sich rückwärts auf den Boden - gleich zweimal. Oliveira konnte er aber nicht abschütteln. Der Brasilianer war letztlich der verdiente Sieger.

Bo Nickal enttäuscht das Publikum

Die große UFC-Hoffnung Bo Nickal hatte mit dem Schotten Paul Craig seinen ersten großen Härtetest vor der Brust. Und der schien den Ringer etwas zu überfordern, denn der US-Amerikaner brachte bis auf Overhands und Legkicks wenig zustande. Craig dagegen hatte mit Konterhaken und Tritten zum Körper Erfolg. Die erste Runde sollte entsprechend an den Schotten gehen.

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Nickal konzentrierte sich fortan auf Körpertreffer. Die Schläge eröffneten ihm auch immer wieder Treffer zum Kopf des Schotten, auch wenn sie kaum Wirkung hinterließen. Craig blieb mit Kicks zum Körper auch in Runde zwei gefährlich. Erstaunlich war, dass der gelernte Elite-Ringer und der BJJ-Spezialist nicht den Bodenkampf suchten. In Runde drei hatte Nickal dann mit einer wilden Overhand Erfolg - der Treffer hinterließ einen Cut bei Craig unter dem rechten Auge. Angesichts der Promo, die die UFC in Nickal gesteckt hatte, quittiert das Publikum die Leistung des Amerikaners noch vor Ende des Kampfes mit "Overrated"-Rufen. Auch wenn die Zuschauer Nickal als "überbewertet" betrachteten, konnte der 28-Jährige den Punktsieg für sich verbuchen.

UFC 309 Main Card

Heavyweight: Jon Jones (c) besiegt Stipe Miocic durch Knockout in Runde drei.

Lightweight: Charles Oliveira besiegt Michael Chandler nach Punktentscheid.

Middleweight: Bo Nickal besiegt Paul Craig nach Punktentscheid.

Flyweight: Viviane Araujo besiegt Karine Silva nach Punktentscheid.

Lightweight: Mauricio Ruffy besiegt James Llontop nach Punktentscheid.

Quelle: ntv.de, mba

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