Leichtathletik in Cottbus US-Sprinter fit für die WM
08.08.2009, 18:25 UhrEine Woche vor Beginn der Leichtathletik-Weltmeisterschaften gab es beim internationalen Sportfest in Cottbus aus Sicht der Gastgeber Licht und Schatten. "Wir sind so gut aufgestellt, dass wir in Berlin mehr positive als negative Erlebnisse haben werden", sagte Jürgen Mallow, Sportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Das Staffelquartett der US-Frauen siegte über 4 x 100 Meter in der Jahresweltbestzeit von 41,58 Sekunden. Nur um 21/100 Sekunden verfehlten Lauryn Williams, Allyson Felix, Muna Lee und Carmelita Jeter den schon 24 Jahre alten Weltrekord einer DDR-Staffel.
Dreifach-Weltmeister Tyson Gay sollte der Star des Meetings vor 4000 Zuschauern im Cottbuser Sportzentrum werden, doch der Amerikaner verzichtete dann auch auf den Staffelstart. Er wollte wegen einer leichten Leistenverletzung nichts mehr riskieren. "Bei der WM werde ich 100-prozentig fit und vorbereitet starten", versprach der schnellste Mann des WM-Jahres über 100 (9,77) und 200 Meter (19,58 Sekunden). Die US-Staffel über 4 x 100 Meter gewann aber auch ohne den größten Konkurrenten von Supersprinter Usain Bolt (Jamaika) in 37,85 Sekunden mit über einer Sekunde Vorsprung auf die Brasilianer. US-Meister Mike Rodgers hatte zuvor die 100 Meter bei Gegenwind (-1,5 m/Sek.) in 10,14 Sekunden souverän für sich entschieden.
Nerius: "Schlechte Generalprobe - gute WM"
Speerwurf-Hoffnung Steffi Nerius (Leverkusen) konnte die Südafrikanerin Sunette Viljoen (63,02 Meter) auch im letzten Versuch (62,21) nicht mehr übertrumpfen und wurde Zweite. "Schlechte Generalprobe - gute WM. Eine Medaille in Berlin wäre zum Abschluss für mich ein Traum", sagte die deutsche Meisterin.
Betty Heidler (Frankfurt/Main) steigerte sich im letzten Durchgang zwar noch auf 73,76 Meter, musste sich aber der Polin Anita Wlodarczyk klar geschlagen geben: Die Olympia-Sechste schob sich mit der Jahresweltbestweite von 77,20 Metern in die Favoritenrolle für die in einer Woche beginnende WM. Heidlers Clubkollegin Kathrin Klaas wurde mit persönlicher Bestleistung von 73,75 Metern Dritte hinter der Osaka-Weltmeisterin. "Es läuft noch nicht so, mir fehlt noch etwas die Spritzigkeit. Aber dann wird der Hammer in Berlin sicher noch etwas weiter fliegen", meinte die in Berlin geborene WM- Titelverteidigerin. "Das war ein guter Wettkampf von Betty - der entscheidende kommt ja erst noch", meinte Sportdirektor Mallow.
Quelle: ntv.de, Von Ralf Jarkowski