"Projekt Glaubwürdigkeit" USA lüftet Anti-Dopingprogramm
17.04.2008, 13:31 UhrMit einem bisher geheim gehaltenen Anti-Dopingprogramm namens "Projekt Glaubwürdigkeit" will die US-Anti-Doping-Agentur Usada offenbar sicherstellen, dass die US-Starter bei den Olympischen Spielen in Peking sauber sind. "Es bringt mir vielleicht Ärger ein, dass ich jetzt darüber rede. Aber ich möchte, dass jeder weiß, dass ich alles tue, um sauber zu bleiben", sagte Zehnkampf-Ex-Weltmeister Bryan Clay bei einem Treffen von US-Olympiakandidaten in Chicago.
Laut Fernsehsender NBC, der die Spiele in die USA überträgt, macht auch Schwimmstar Michael Phelps mit. Er gewann 2004 in Athen sechs Goldmedaillen und will in Peking seinen Landsmann Mark Spitz überbieten, der 1972 in München siebenmal Gold holte.
Bei dem Usada-Projekt handelt es sich offenbar um ein extensives Blut- und Urintestprogramm. Damit sollen Daten gesammelt werden, deren Veränderungen auf Doping hinweisen würden.
Clay berichtete, er sei in zwei Wochen fünfmal getestet worden. Eine solche Phase werde es demnächst noch einmal geben. Am Dienstag hatte das Nationale Olympische Komitee der USA Usoc betont, das Wichtigste sei, ein sauberes Team nach Peking zu schicken. Die USA verloren erst vor wenigen Monaten drei Gold- und zwei Bronzemedaillen von Sydney 2000, weil Ex-Sprintkönigin Marion Jones nachträglich Doping gestanden hatte.
Dies sei für sie ein "verheerendes Ereignis" gewesen, sagt die dreifache Sprint-Weltmeisterin Allyson Felix, die in Osaka im vergangenen Sommer Gold über 200, 4x100 und 4x400 m geholt hatte: "Ich hätte mir gewünscht, dass mein Vorbild sauber gewesen wäre und immer noch mein Vorbild sein könnte."
Quelle: ntv.de