Ferrari-Boss Luca di Montezemolo plant eine Erweiterung seines Imperiums. Der Topmanager aus Bologna will vom krisengeschüttelten Fiat-Konzern die Tochter Alfa Romeo übernehmen. "Mit Ferrari, Maserati und Alfa könnte man einen Koloss in der Sportwagenproduktion aufbauen. Ich liebe Herausforderungen und würde für den Neubeginn einer historischen Marke wie Alfa Romeo gern arbeiten", sagte Montezemolo der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24Ore".

Der Beitritt Alfa Romeos in die Ferrari-Gruppe würde große Synergie-Effekte ermöglichen. Ferrari befinde sich im hohen Preissegment der Luxussportwagen. Im mittlerem Segment biete er Maserati an, und im niedrigeren Bereich hätte Alfa Romeo großes Wachstumspotenzial, sagte Montezemolo.

Im Gegensatz zu Fiat, wo im Rahmen eines strengen Umstrukturierungsplans 8.100 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen, erlebt Ferrari eine goldene Ära. Neben den Erfolgen in der Formel 1 rechnet man in Maranello bis Ende 2002 mit einem zehnprozentigen Umsatzwachstum auf ein Rekordhoch von 1,058 Milliarden Euro.

Italienische Medien hatten in den vergangenen Tagen über Montezemolos Wechsel zu Fiat spekuliert. Er sei ein geeigneter Kandidat für den Posten des Fiat-Präsidenten an Stelle von Paolo Fresco, der wegen des wirtschaftlich dramatischen Zustands des Konzerns die Demission erwäge. Die Gerüchte wurden von Fiat dementiert.