Alpine Ski-WM Überraschungssieger Albrecht
08.02.2007, 15:03 UhrDie großen Überraschungen bei den alpinen Ski-Weltmeisterschaften in Are haben sich fortgesetzt: Nach dem Italiener Patrick Staudacher im Super-G holte sich nun der Schweizer Daniel Albrecht den Titel in der neuen Super-Kombination. Der 23-Jährige lag am Donnerstag in Mittelschweden nach Abfahrt und einem Slalom-Durchgang in 2:28,99 Minuten 0,08 Sekunden vor Titelverteidiger Benjamin Raich aus Österreich, der vor zwei Jahren noch im alten Format mit zwei Slalom-Läufen triumphiert hatte.
"Ich bin noch ein bisschen ungläubig", sagte Albrecht, der im Weltcup nie einen Podestplatz erreicht hatte, und konnte sein Glück nicht fassen. Albrechts Landsmann Marc Berthod wurde 0,24 Sekunden zurück Dritter und bescherte der Schweiz bereits die dritte Medaille im dritten WM-Wettbewerb.
Der nach der Abfahrt führende Bode Miller (USA) fiel im Slalom auf Platz sechs zurück. Die beiden deutschen Starter Stephan Keppler (Ebingen) und Johannes Stehle (Obermaiselstein) kamen in der Abfahrt über die Plätze 27 bzw. 37 nicht hinaus und traten zum Slalom nicht mehr an.
Nach der Abfahrt hatte alles nach einem Zweikampf zwischen Miller und dem Norweger Aksel Lund Svindal ausgesehen. Der Weltmeister von 2003 lag in 1:36,64 Minuten 20/100 Sekunden vor Svindal. Während Miller jedoch seit mehr als einem Jahr keine Slalom-Weltcup-Punkte mehr gesammelt hat und wegen seiner risikoreichen Fahrweise oft ausfiel, präsentierte sich der Gesamtweltcup-Führende Svindal als Zuverlässigkeit in Person. Beide verspielten im Slalom jedoch ihre gute Ausgangsposition und fielen sogar noch aus den Medaillenrängen.
Erneut kamen die beiden deutschen Starter nicht mit der technisch wenig anspruchsvollen Strecke zurecht. Keppler fuhr 2,40 Sekunden hinter Miller nur auf Platz 27. "Er ist noch zu sauber auf der Linie geblieben, technisch zu korrekt gefahren. Aber es war heute schon besser als gestern", sagte Herren-Cheftrainer Werner Margreiter. Keppler hatte sich bei einem Trainingssturz vor drei Wochen neben einem Haarriss im Hüftkopf auch einen Kahnbeinbruch in der rechten Hand zugezogen. "Hüfte und Rücken sind kein Problem mehr. Die Hand stört beim Anschieben, deshalb verliere ich oben so viel Zeit"", sagte der 24-Jährige, der in einem Slalomstart keinen Sinn sah: "Ich müsste alles mit links fahren, da bekomme ich zehn Sekunden", sagte Keppler. "Er braucht einfach noch Zeit, noch Fahrten", meinte Alpinchef Wolfgang Maier.
Johannes Stehle war durch eine Erkältung gehandicapt. "Es ging zwar etwas besser, aber am Vortag war ich brutal behindert", sagte der Obermaiselsteiner, dessen Bronchienprobleme sich in der kalten Luft besonders bemerkbar machten.
Quelle: ntv.de