Bianchi fehlt Co-Sponsor Ullrich-Team vor Aus
04.08.2003, 15:18 UhrIn Deutschland grassiert das Radsport-Fieber. Ob beim Radrennen "Nacht von Hannover" oder bei seinem dritten Platz in Hamburg - überall wo Jan Ullrich auftritt, wird er frenetisch gefeiert. Die Fans bejubeln "ihren" Jan.
Doch während hierzulande Ullrich auf einer Welle der Euphorie schwimmt, steht sein Rennstall Bianchi vor dem Aus. Noch gibt sich Ullrich unbeirrt: "Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, werde ich auch im nächsten Jahr für Bianchi fahren", betont der 29-Jährige.
Doch sein nächster Satz lässt das Problem erkennen: "Aber wir müssen uns unbedingt verstärken." Und genau das könnte beim Nachfolge-Team des gescheiterten Coast-Rennstalls zum Problem werden. Trotz der starken Auftritte ihres Kapitäns ist die Mannschaft von Teamchef Rudy Pevenage weiterhin dringend auf der Suche nach einem Co-Sponsor.
Während andere Top-Rennställe wie Once und Banesto (Spanien) aufgrund des Rückzugs ihrer Sponsoren sogar vor dem Aus stehen, kämpft Bianchi weiter um seinen Fortbestand. Once lässt die Verttäge der Profis zum Jahresende auslaufen.
Angeblich hatten bei Ullrichs Manager Wolfgang Strohband die potenziellen Geldgeber bereits nach der Tour "Schlange gestanden". Doch deren Präsentation lässt weiter auf sich warten. Ullrich selbst gibt sich zuversichtlich: "Das ist Sache des Managements. Ich gehe aber davon aus, dass die Mannschaft auch 2004 existiert."
Volles Programm
Mit seinem überraschenden Erfolg bei der diesjährigen Tour de France hat der Toursieger von 1997 und fünfmalige Zweite seinen Teil mehr als erfüllt. Am kommenden Wochenende startet der Wahl-Schweizer erneut bei Kriterien in Dortmund und Bochum, eine Woche darauf bestreitet er bei der Meisterschaft von Zürich sein nächstes Weltcuprennen.
Aufgrund seiner Erfolge in den letzten Rennen ist Jan Ullrich auch wieder unter den "Top 20" der Weltrangliste. Mit 1060 Punkten rangiert Ullrich auf dem 19. Platz. Weiter die Nummer 1 ist der Italiener Paolo Bettini (2188 Punkte) vor Landsmann Gilberto Simoni (2077) und Telekom-Sprinter Erik Zabel (Unna/2020).
Während sein großer Konkurrent Lance Armstrong sich schon ab September wieder gezielt auf die nächste Tour vorbereitet, will sein deutscher Herausforderer auch noch die WM im Oktober im kanadischen Hamilton bestreiten: "Allerdings nur, wenn meine Form noch stimmt."
Quelle: ntv.de