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Erst Siegrekord, jetzt der Titel Ulm - die neue deutsche Basketballmacht

Rekord: Karsten Tadda und Ulm feierte gegen Alba Berlin den 26. Bundesliga-Sieg in Folge.

Rekord: Karsten Tadda und Ulm feierte gegen Alba Berlin den 26. Bundesliga-Sieg in Folge.

(Foto: dpa)

47 lange Jahre hat der Bundesliga-Siegrekord von Bayer Leverkusen Bestand, nun brechen ihn die Basketballer aus Ulm. Nach "tausend" verlorenen Finals scheint die Zeit jetzt reif für den ersten Meistertitel der Klubgeschichte.

Nach dem historischen Sieg Nummer 26 startete Thorsten Leibenath umgehend in eine ausgelassene Partynacht. Der sonst eher nüchtern-analytische Basketball-Coach feierte allerdings nicht etwa den mit ratiopharm Ulm aufgestellten Rekord für die längste Siegesserie der Bundesliga-Geschichte, sondern vielmehr den eigenen Junggesellenabschied.

Nach dem Rekord ist für Ulms Coach Thorsten Leibenath (l.) und seine Allesgewinner vor den Wochen der Wahrheit.

Nach dem Rekord ist für Ulms Coach Thorsten Leibenath (l.) und seine Allesgewinner vor den Wochen der Wahrheit.

(Foto: imago/Eibner)

Die Verbesserung der 47 Jahre alten Bestmarke von Bayer Leverkusen soll für Leibenath und seine Ulmer nur ein Zwischenschritt zum ersten Meistertitel sein. "Der Rekord bedeutet mir relativ wenig", sagte der 41-Jährige unmittelbar nach dem hart erkämpften 82:76 gegen Rekordmeister Alba Berlin: "Es ist eine sehr schöne Randnotiz, aber die veranlasst uns in keinster Weise dazu, jetzt einen Gang runterzuschalten."

Er werde noch einmal bei der Liga anrufen und sich erkundigen, kündigte Leibenath scherzhaft an: "Wenn sie uns dafür jetzt schon den Titel geben, dann freue ich mich richtig. Wenn nicht, machen wir weiter."

Die Ulmer wissen sehr wohl, dass die Wochen der Wahrheit erst noch folgen. Am nächsten Sonntag muss der ungeschlagene Tabellenführer bei Titelverteidiger Brose Bamberg antreten, nur eine Woche später empfängt man den Tabellendritten FC Bayern München. Zudem bringt selbst die schönste und längste Erfolgsserie in der BBL nichts, wenn man in den Playoffs nicht auf den Punkt die eigene Topform erreicht.

"Wieder einmal als Mannschaft gewonnen"

Dennoch war unter anderem der Rekordsieg gegen Alba ein weiterer Beweis dafür, warum Ulm in diesem Jahr für viele erster Anwärter auf den Titel ist. Nach insgesamt vier verlorenen Finals in der Liga (2012 und 2016) und im Pokal (2013 und 2014) wirken die Schützlinge von Leibenath gereift, das Teamgefüge scheint ausgewogen wie nie. Gegen Alba erfüllte jeder Spieler im starken Ulmer Kollektiv bedingungslos seine Aufgabe.

"Wir haben es wieder einmal als Mannschaft gewonnen", sagte Leibenath deshalb stolz. Diese mannschaftliche Geschlossenheit beschert Ulm derzeit eine große Aufmerksamkeit. Spielmacher Per Günther war schon nach der Einstellung des Rekords eine Woche zuvor zu Gast in der ARD-Sportschau am Sonntag - als erster Basketballer seit Dirk Nowitzki vor über 13 Jahren.

Auch der Nationalspieler bemühte sich, die Euphorie ein wenig zu bremsen. "Wir erleben ja nicht seit Monaten nur Ekstase, haben in anderen Wettbewerben auch Niederlagen kassiert", erinnerte er und schob doch nach: "Ich bin mit Ulm tausend Mal Zweiter geworden. Jetzt wollen wir den Titel."

Quelle: ntv.de, Von Pirmin Closse, sid

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