Sport

Topathleten sind betroffen Umstrittene Regel soll Biathlon-Rennen spannender machen

Elvira Öberg klagt: "Ich bin kein Fan davon. [...] Die Loipe verschlechtert sich oft und dann gibt es viele Nachteile für uns Athleten."

Elvira Öberg klagt: "Ich bin kein Fan davon. [...] Die Loipe verschlechtert sich oft und dann gibt es viele Nachteile für uns Athleten."

(Foto: IMAGO/Bildbyran)

Der Biathlon-Weltverband plant zur kommenden Weltcupsaison eine Regeländerung, die sowohl die Sprints als auch die Einzel betreffen. Ziel sind spannendere Rennen. Aus dem Athletenlager gab es zuletzt kritische Stimmen. Allerdings gilt die Regel erstmal nur auf Probe.

Die besten Biathleten werden bei den Individualrennen in der kommenden Saison später als bislang üblich starten. Wie der Weltverband IBU vor seinem ordentlichen Kongress in Belgrad mitteilte, werden die besten 15 Athleten der Weltcup-Gesamtwertung künftig in Sprint und Einzel mit einer Startnummer zwischen 46 und 75 loslaufen. Bislang hatten diese Topathleten ihre Startgruppe frei wählen dürfen, meist entschieden sie sich aus Angst vor nachlassender Strecke für eine sehr niedrige Nummer.

Mit der neuen Regelung solle verhindert werden, dass die Rennen wie oftmals in der Vergangenheit schon früh entschieden werden. Stattdessen seien nun "bis zum Schluss spannende Wettkämpfe gewährleistet", schrieb der Weltverband in seiner Erklärung. Die besten Athleten jedes Landes, die nicht zu den Top 30 im Weltcup gehören, sollen die Rennen eröffnen. Die Entscheidung sei in Abstimmung zwischen dem Technischen Komitee der IBU, der Athletenkommission sowie mehreren nationalen Verbänden gefallen.

Die neue Regelung wird zunächst an den vier Weltcupwochen im November und Dezember getestet. Nach anschließender Auswertung der Ergebnisse soll über eine Fortsetzung entschieden werden. Bei außergewöhnlichen Wettersituationen kann die Wettkampfjury zudem beschließen, dass die 15 besten Athleten der aktuellen Weltcup-Gesamtwertung zu Beginn des Wettkampfs starten, damit ihnen keine Nachteile entstehen. Die Regeländerung wurde schon länger diskutiert und traf nicht unbedingt auf Zustimmung.

"Ich bin mit diesem Vorschlag nicht glücklich. Wenn die Besten im Weltcup unter den letzten Startern sind, werden sie schlechtere Bedingungen haben als die, die weniger stark sind", kritisierte etwa der Norweger Vetle Sjastad Christiansen. Auch die Schwedin Elvira Öberg klagte via der Zeitung "Expressen": "Ich bin kein Fan davon. [...] Die Loipe verschlechtert sich oft und dann gibt es viele Nachteile für uns Athleten. Ich finde es schade, dass diesem Aspekt so wenig Bedeutung beigemessen wird." Kritische Stimmen gibt es auch im deutschen Lager. Gegenüber "chiemgau24" sagte Philipp Nawrath: "Ich halte das für keine gute Idee. Es ist meist ein Vorteil, in der ersten oder zweiten Gruppe starten zu dürfen und das erarbeitet man sich durch gute Leistungen."

Quelle: ntv.de, tno/sid/sport.de

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