Sport

Kleinkrieg um Klose Unentschieden im Muskelspiel

Eigentlich haben sich beide Seiten derzeit nicht viel zu sagen, und doch wird verbal aus allen Rohren gefeuert. Im Transferpoker um Nationalstürmer Miroslav Klose versuchen die Erzrivalen Werder Bremen und Bayern München sich derzeit gegenseitig mit immer neuen Sticheleien zu zermürben. Aktueller Stand des Kleinkriegs zwischen den beiden Topklubs: Unentschieden.

Die (Hinhalte-)Taktik der Bayern ist klar: In München spielt man auf Zeit, um Werder zum Einlenken zu zwingen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge ist überzeugt, dass die Bremer ihre Position auf Dauer nicht halten können. "Fast alle Mitspieler und auch die Werder-Fans haben sich dazu geäußert, ihn schon jetzt zu verkaufen", so Rummenigge. Ihn amüsiere es, "wenn man in Bremen der Meinung ist, man könne mit Miroslav unter diesen Gegebenheiten auch im nächsten Jahr noch zusammenspielen".

Doch Werder will Klose ein Jahr vor Ablauf seines Vertrags keinesfalls unter Wert abgeben. Die im Raum stehenden zehn Millionen Euro Ablöse sind für die Norddeutschen keine Verhandlungsbasis. "Vielleicht denken die Bayern, dass wir früher immer nachgegeben haben, aber mittlerweile haben wir keinen finanziellen Zwang mehr, einen Spieler zu verkaufen", hält Werder-Boss Jürgen Born dem Rekordmeister entgegen.

Klose selbst hält sich derzeit aus allen Diskussionen heraus. Nach seinem Bekenntnis, spätestens 2008 für die Bayern zu spielen, erklärte er zuletzt, sich in der kommenden Saison trotz allem voll für Werder einzusetzen, falls aus einem vorzeitiger Wechsel nichts würde. Werder-Sportdirektor Klaus Allofs, der die Gespräche mit den Münchnern für beendet erklärte, sieht in einem befristeten Verbleib Kloses jedenfalls kein Problem: "Wir sind der festen Überzeugung, dass das funktionieren wird."

Gedankenspiele, nach denen der WM-Torschützenkönig doch noch ins Ausland wechseln könnte, sind zwar noch nicht ganz vom Tisch, aber nach der Absage von Olympique Lyon inzwischen unwahrscheinlich. Wenn Allofs sagt, dass es weiterhin "Interesse einiger europäischer Klubs" an Klose gebe, ist das für Rummenigge nicht viel mehr als Verhandlungstaktik: "Das ist ein Muskelspiel, um den Preis in die Höhe zu treiben. Diese Spielchen haben wir längst durchschaut, davon lassen wir uns nicht irritieren", so Bayerns Vorstandsvorsitzender.

Alberto-Transfer rückt näher

Derweil bleibt Werder auf dem Transfermarkt nicht untätig. So steht der Transfer des brasilianischen Nationalspielers Carlos Alberto an die Weser offenbar kurz vor dem Abschluss. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler vom Erstligisten Fluminense Rio de Janeiro soll nach Bild-Informationen auf Leihbasis für die kommende Saison mit anschließender Kaufoption nach Bremen kommen. Das Geschäft würde Werder rund eine Million Euro kosten. Sollte der Klose-Transfer doch noch zu Stande kommen, wäre freilich zusätzlicher Bedarf im Angriff gegeben. Als Kandidaten gelten die Argentinier Ezequiel Lavezzi (22) vom Meister San Lorenzo de Almagro und Mauro Zarate (20) von Velez Sarsfield.

von Oliver Görz, sid

Quelle: ntv.de

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