Kirchs langer Atem Union Berlin kürzt Gehälter
02.12.2002, 17:14 UhrFußball-Zweitligist 1. FC Union Berlin will in Sachen Weihnachten bestimmt kein Spielverderber sein, sieht sich dennoch gezwungen, auf die Mindereinnahmen als Folge der Kirchkrise zu reagieren. Die Vereinsführung teilte seinen Spielern und "besser verdienenden Angestellten" mit, dass die Gehälter um 20 Prozent gekürzt werden und auch die Prämien zu 50 Prozent eingefroren werden. Damit soll die klaffende Etat-Lücke von rund 500 000 Euro kompensiert werden.
„Die Schwierigkeiten sind nicht hausgemacht, sondern existieren Bundesliga übergreifend. Wir schieben diese nicht zu leugnenden Finanzprobleme allerdings nicht vor uns her und handeln rechtzeitig“, begründete Präsident Heiner Bertram die unpopuläre Maßnahme auf einer Klub-Versammlung und fügte hinzu: „Mit dieser Offensive beugen wir einer eventuellen Zahlungsunfähigkeit in der Rückrunde vor.“
Die Regelung gilt bis zum 30. Juni 2003 und betrifft alle Angestellten mit einem Bruttoeinkommen über 4200 Euro. Alle Betroffenen können sich nun innerhalb einer Woche äußern, ob sie das veränderte Vertragsangebot annehmen. Sollten Spieler die Kürzung nicht akzeptieren, drohen Änderungskündigungen.
Nach ihrem ersten Sieg gegen den VfB Lübeck (3:1) nach langer Durststrecke muss sich das Team überdies noch mit dem möglichen Abgang von Kostadin Widolow abfinden. Der Bulgare, der als Ziehsohn des kürzlich entlassenen Trainers Georgi Wassilew gilt, hatte Wechselabsichten bekundet.
Quelle: ntv.de