Trainer kritisiert DSV-Stars Unter quälenden Schmerzen rast Sander ins Glück
16.12.2023, 14:41 Uhr
Andreas Sander waren angesichts der speziellen Umstände seiner Fahrt mit dem Ergebnis zufrieden.
(Foto: REUTERS)
Routinier Dominik Paris rast beim Ski-Klassiker in Gröden zu seinem ersten Sieg seit mehr als eineinhalb Jahren. Die deutschen Abfahrer um Ex-Streif-Champion Thomas Dreßen erleben ein Debakel. Andreas Sander wird 19. und ist danach auf ganz spezielle Weise zufrieden.
Thomas Dreßen schüttelte kaum wahrnehmbar den Kopf, doch es war ihm anzusehen, dass auch dieses Rennen nicht so gelaufen war, wie er sich das vorgestellt hatte. Keine Spur vom Selbstvertrauen, das er sich am Tag zuvor geholt zu haben glaubte. Stattdessen Platz 26 bei der Abfahrt auf der Saslong im Grödnertal mit 1,94 Sekunden Rückstand auf den Sieger, Dominik Paris aus Südtirol.
"Ernüchternd ist jetzt falsch", sagte Dreßen, aber: "Ich habe mir natürlich mehr erhofft. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht gut gefahren". Rang 18 im Super-G am Freitag hätte ihm einen Schub geben sollen, tatsächlich aber tritt der 30-Jährige ein wenig auf der Stelle. "Was mir noch fehlt, sind einfach das nötige Selbstverständnis bei gewissen Passagen und auch die Coolness", sagte er.
"Von den Schmerzen her war es kaum auszuhalten"
Bester Deutscher war noch Andreas Sander, der angesichts der Schmerzen, die sein schwerer Trainingssturz am Dienstag an Körper und Geist bei ihm erkennbar hinterlassen hatte, "happy wie selten" war mit seinem Rückstand auf Paris (+1,81 Sekunden) und seiner Platzierung (19.). "Von den Schmerzen her war es kaum auszuhalten", sagte er. "Mehr ging wirklich nicht."
Sanders Mannschaftskollegen hatten noch größere Probleme, tatsächlich war das Resultat des deutschen Teams enttäuschend: Josef Ferstl auf Rang 25 knapp vor Dreßen, Romed Baumann auf Rang 28, Simon Jocher auf Rang 37 - eine Bilanz, die Sportchef Wolfgang Maier ernüchterte: "Die Gefühlslage ist jetzt nicht so berauschend, wir sind ganz vorne nicht dabei", sagte er erkennbar unzufrieden.
"Wir sind zu wenig entschlossen"
Einen Grund für das bislang so schwache Abschneiden des gesamten Teams hat Maier bereits ausgemacht. "Wir sind zu wenig entschlossen, zu wenig fokussiert", bemängelte er und betonte: "Entweder man geht komplett rein, oder man wird durchgereicht so wie wir gerade. Die fahren einfach zu passiv. Das muss man nicht persönlich nehmen, aber so ist es einfach. Es heißt ja Rennfahrer, nicht Schönfahrer."
Musterbeispiel war Sieger Paris, der zu seinem 22. Sieg im Weltcup fuhr - nach sieben in Bormio allerdings zum ersten beim Rennen auf der Saslong. "Kaum zu glauben, dass mir so etwas gelingt", sagte er schmunzelnd und ergänzte, "es war nicht sauber, aber schnell genug." In der Tat: Am Ende siegte Paris klar vor Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen (+,044 Sekunden). Rang drei belegte Bryce Bennett aus den USA (+0,60), der am Donnerstag die erste Abfahrt gewonnen hatte.
Quelle: ntv.de, tno/sid