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Rückkampf gegen Anthony Joshua Usyk will trotz Kriegs um WM-Titel boxen

In seiner Heimat herrscht Krieg, aber Usyk bereitet sich auf seinen Kampf vor.

In seiner Heimat herrscht Krieg, aber Usyk bereitet sich auf seinen Kampf vor.

(Foto: Action Images via Reuters)

Boxer Oleksandr Usyk ist einer der ersten Sportler, der sich nach der russischen Invasion in die Ukraine öffentlich zum Kampf an der Waffe bereit erklärt. Immer wieder postet er bei Instagram seitdem Aufrufe gegen den Krieg. Nun geht es erstmals wieder um Sportliches: Sein Kampf um den WM-Titel soll stattfinden.

Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk aus der Ukraine hat angekündigt, trotz des russischen Angriffs den geplanten Rückkampf gegen den Briten Anthony Joshua bestreiten zu wollen. Er habe sich dazu entschieden, mit der Vorbereitung zu beginnen, teilte Usyk bei Instagram mit. Der 35-Jährige hatte zuvor erklärt, sein Heimatland auch mit der Waffe verteidigen zu wollen.

Kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine meldete sich Usyk derart zu Wort. Er sei aus Großbritannien in sein Heimatland Ukraine gereist, sei bereit zu kämpfen. Der 35-Jährige habe sich zum Kriegsdienst gemeldet, heißt es. "Ich will nicht schießen, aber ich habe keine Wahl", konkretisierte er Anfang März in einem Video bei, das ihn und andere in einem Keller zeigte.

Damals ist Instagram in Russland noch nicht abgeschaltet, er wendet sich direkt an die Russen - und an Wladimir Putin. "Wenn ihr uns als Mitbrüder bezeichnet, lasst euer Militär und eure Kinder nicht in unser Land. Stoppt die Angriffe auf uns! Das richtet sich auch an Präsident Wladimir Putin. Stoppen Sie diesen Krieg! Geben Sie uns keine Ultimaten und Bedingungen. Setzen Sie sich und verhandeln Sie mit uns ohne Forderungen. Wir müssen reden und das alles stoppen", sagte er im Februar in einem Video.

Immer wieder postete er seitdem auf seinem Instagram-Kanal über den Krieg. Ein T-Shirt mit dem Slogan "Hands off Ukraine" (Hände weg von der Ukraine) und Boxhandschuhen in den Landesfarben blau und gelb promotete er, weitere Aufrufe gegen den Krieg - aber auch über das Durchhaltevermögen seiner Landsleute, auf das er stolz ist. Zugleich bat er darum, die Ukraine in Gebete einzuschließen.

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Nun geht es wieder um den sportlichen Kampf mit den Fäusten. Auf dem aktuellen Video, in dem sich Usyk äußert, ist hinter ihm an einem Haus ein Band in den ukrainischen Farben Gelb und Blau zu sehen. Auch darauf steht an den russischen Präsidenten Wladimir Putin gerichtet "Hands off Ukraine, Putin".

Usyk hatte Joshua im vergangenen September in London als Weltmeister entthront und hält die Titel der Weltverbände WBC, WBA, IBF und IBO. Ein Rückkampf war eigentlich für Mai geplant, war wegen der russischen Invasion in die Ukraine aber verschoben worden und soll nun im Juli stattfinden. "Eine große Zahl von Freunden hat entschieden, mich zu unterstützen", schrieb Usyk.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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