Schwimm-EM in Berlin Van Almsick kürzt Programm
01.08.2002, 08:51 UhrFranziska van Almsick konzentriert sich nach ihren drei Siegen in drei Rennen bei den Europameisterschaften in Berlin auf die 200 m Freistil sowie die Lagenstaffel und verzichtet auf einen Start über 100 m Schmetterling.
Zuvor hatte Franziska van Almsick sieben Jahre nach ihrem letzten Einzelerfolg bei einer Europameisterschaft nunmehr in Berlin bereits ihre dritte Goldmedaille gewonnen. Nach zwei Staffel-Siegen gelang der 24-Jährigen in ihrer Heimatstadt über 100 m Freistil mit Einstellung des deutschen Rekordes von Antje Buschschulte in 54,39 Sekunden der erste Einzel-Triumph und 16. insgesamt vor der slowakischen Mitfavoritin Martina Moravcoca (54,61). Vierte nach einem Foto-Finish wurde Petra Dallmann aus Heidelberg (54,66).
"Es hat geklappt. Ich bin glücklich und platt", sagte die Berlinerin und richtete ihren Dank an all jene, die sie lautstark unterstützt hatten: "Ich bin hier zu Hause und so warmherzig empfangen worden. Das Publikum trägt mich nach vorn." Dessen ungeachtet hat sie noch viel vor. Über 100 m Schmetterling will sie in Berlin den 14 Jahre alten deutschen Rekord von Kristin Otto knacken. "Absolute Priorität" haben aber die 200 m Freistil. Dann will sie ihren acht Jahre Weltrekord in die Vergangenheit schicken. "Ich lasse mich überraschen", verlautete die frischgebackene Europameisterin.
Olympiasieger Pieter van den Hoogenband entschied wie erwartet die Goldmedaille über 100 m Freistil für sich. Der Holländer, der in 47,86 Sekunden nur zwei Hundertstelsekunden über seinem Weltrekord von Sydney 2000 blieb, verwies Russlands viermaligen Olympiasieger Alexander Popow (48,94) auf Rang zwei. Bronze ging an den Kroaten Duje Draganja (49,31). Für den Berliner Torsten Spanneberg blieb nur Rang sieben (50,07).
Während der "fliegende Holländer" die Dominanz gegenüber seinem sechs Jahre älteren Rivalen Alexander Popow zementierte, den er bei der EM 1999, hat der Mann aus Swerdlowsk noch klare Ziele: "Ich mache auf alle Fälle bis Athen weiter. Die EM in Berlin ist nur ein Zwischenschritt dahin und deshalb auch von den Zeiten her nicht so wichtig", sagte Popow. Der 30-Jahrige will seine Technik verbessern, um der immer schneller werdenden Konkurrenz auch weiterhin Paroli bieten zu können.
Europarekordlerin Emma Igelström holte sich ihrerseits in 1:07,87 Minuten souverän den Titel über 100 m Brust. Der Schwedin fehlten bei ihrem ungefährdeten Sieg nur sechs Zehntelsekunden an ihrer kontinentalen Bestmarke. Die Heidelbergerin Simone Weiler wurde Achte.
Der Finne Jani Sievinen sicherte sich die Goldmedaille über 200 m Lagen. Sievinen schlug in 1:59:30 Minuten an. Bester Deutscher war der Essener Christian Keller (2:01:47 Minuten). Jens Kruppa aus Riesa wurde (2:01:74) Minuten Siebter.
Derweil stellte der Wuppertaler Thomas Rupprath im Halbfinale über 50 m Rücken in 25,00 Sekunden nach der Bestmarke aus dem Vorlauf (25,20) abermals einen neuen sensationellen Europarekord auf. Auch der ehemalige Rekordinhaber Stev Theloke aus Chemnitz erreichte in 25,60 Sekunden das Finale.
Quelle: ntv.de