Sport

Zukunftsspekulationen Van der Vaart ist bald weg

Jetzt hat auch noch Günter Netzer seine geschätzte Meinung abgegeben: "Der Hamburger SV kann Rafael van der Vaart nicht halten", ließ der ehemalige Mittelfeldregisseur, ehemalige HSV-Manager und aktuelle TV-Experte wissen. Und Netzer hat meist Recht - auch ohne Gerhard Delling.

An der Elbe vergeht seit dem Sommer so gut wie kein Tag, an dem nicht über die berufliche Zukunft des HSV-Kapitäns spekuliert wird. Praktisch alle Mitglieder des europäischen Fußball-Hochadels wurden schon als Interessenten genannt.

Jüngster Anwärter ist Italiens Rekordmeister Juventus Turin, der ein Angebot über 17 Millionen Euro Ablöse und einen Fünf-Jahres-Vertrag für den torgefährlichen Mittelfeldspieler abgeben will. "Ich weiß, dass Juventus interessiert ist, aber erst wenn das Angebot vorliegt, werde ich mich damit beschäftigen", erklärte van der Vaart.

Am Donnerstag stand für ihn als letzte Pflichtaufgabe des Jahres noch das letzte Gruppenspiel im UEFA-Cup gegen den FC Basel auf dem Plan. Vorher ist die Zukunft kein Thema, das hat der Niederländer aus seinen Provokationen vom August gelernt.

Das Foto mit dem Trikot des FC Valencia und die "Rückenverletzung" vor dem Qualifikations-Hinspiel zum UEFA-Cup bei Honved Budapest beschädigte das Strahlemann-Image des "kleinen Engels". "Ich habe da einen Fehler gemacht", gab van der Vaart inzwischen zu. An seinem Wunsch, in Zukunft bei einem Spitzenklub aus einer der großen Ligen in England, Spanien oder Italien zu spielen, hat das aber nichts geändert.

Die Mitspieler des Niederländers haben auf der Weihnachtsfeier Anfang der Woche ihren ironischen Kommentar zu ihrem Kollegen abgegeben. "Van der Verrat" stand auf einem Jersey, das sie ihm als Geschenk überreichten. Sauer ist aber niemand, dass van der Vaart seine beruflichen Möglichkeiten in der Zukunft abwägt.

Dass er vor zwei Wochen in der Nacht vor dem Spiel bei Dinamo Zagreb bis 23.30 Uhr in der Hotelbar in der kroatischen Hauptstadt mit seinem Berater Sören Lerby und einem dunkelhaarigen Mann angeregt plauderte, interessierte nur Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Der 42-Jährige hat die undankbare Aufgabe, hinter den Kulissen einen Nachfolger für van der Vaart zu suchen und gleichzeitig glaubwürdig für eine Vertragsverlängerung seines Starspielers zu werben.

Die Hanseaten haben van der Vaart Ende November ein Angebot bis 2012 vorgelegt, dass ihn mit jährlich vier Millionen Euro zum Topverdiener der bisherigen Klubgeschichte machen würde. Andererseits kassieren sie nur bei einem Verkauf in Sommer für etwa 20 Millionen eine ordentliche Rendite. 5,1 Millionen hatte van der Vaart gekostet, als er 2005 aus Amsterdam kam.

"Ich will mich am liebsten früh entscheiden", kündigte er an. Dann hätte auch Beiersdorfer die dringend benötigte Planungssicherheit. Wobei eines jetzt bereits klar ist: "Ich will die Rückrunde in Hamburg spielen, denn im Moment macht es viel Spaß."

Quelle: ntv.de

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