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Irreparable Schäden am Boot Herrmann kollidiert auf offenem Meer mit "Objekt oder Tier"

Boris Herrmanns Malizia-Seaexplorer bei der Vendée Globe im vergangenen Jahr.

Boris Herrmanns Malizia-Seaexplorer bei der Vendée Globe im vergangenen Jahr.

(Foto: IMAGO/MAXPPP)

Der Sieger ist bereits im Ziel, Boris Herrmann hat noch rund anderthalb Wochen auf See vor sich - und muss jetzt bei der Vendee Globe ein neues Problem lösen. Eine Kollision beschädigt sein Boot irreparabel. Der deutsche Segler kann die Fahrt aber immerhin fortsetzen.

Der deutsche Extremsegler Boris Herrmann hat bei der Vendée Globe einen weiteren Rückschlag erlitten. Der 43-Jährige, der bereits im bisherigen Rennverlauf mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, meldete einen schweren Schaden an der Tragfläche seiner Segeljacht. Grund dafür war eine Kollision mit einem "unbekannten Objekt oder Tier". Herrmann blieb unverletzt.

"Es ist ein weiterer schwieriger Tag. Aber es kann immer schlimmer werden. Das Boot ist sicher, ich bin unverletzt und wir machen weiter. Wir versuchen unser Bestes, wie immer", sagte Herrmann. Der Vorfall hatte sich um 3:31 Uhr deutscher Zeit in der Nacht zum Donnerstag ereignet, als Herrmann im Atlantik-Endspurt seiner zweiten Vendée Globe rund 750 Seemeilen westlich der Kapverden segelte.

Weil der Schaden auf See irreparabel ist, kämpft Herrmann um eine Lösung, um die Sicherheit des Bootes zu gewährleisten. Das Team prüfte, ob ein Einziehen des Foils möglich gemacht werden kann. "Sollte dies nicht sicher oder möglich sein", hieß es in der Team-Pressemitteilung, "bliebe Boris Herrmann nichts anderes übrig, als zu versuchen, das Foil vom Boot zu schneiden." Das wäre der letzte Ausweg. Trotz allem blieb der Skipper aus Hamburg zuversichtlich, das Rennen bei verminderter Leistungsfähigkeit beenden zu können.

Herrmann schätzt seine Leistung trotz Problemen höher ein als bei Premiere

Insgesamt absolvieren die Teilnehmer der Vendée Globe rund 45.000 Kilometer. Herrmann befindet sich derzeit auf Rang zehn und hat noch etwas mehr als 5000 Kilometer vor sich. Der Franzose Charlie Dalin steht bereits als Sieger fest. Der Hochseesegler aus Le Havre erreichte bei der Regatta solo um die Welt nach 64 Tagen, 19 Stunden und 22 Minuten das Ziel in Les Sables d'Olonne an der französischen Atlantikküste.

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Für Herrmann war nach ein paar kleinen Fehltritten zum Auftakt in Kombination mit Wetterpech aus einem kleinen Rückstand ein riesiger geworden. Die Spitzenreiter hatten im Südatlantik beflügelnde Winde erreicht und zogen in auch später häufig besseren Wetterfenstern auf und davon. "Es gab einen riesigen meteorologischen Split bei dieser Vendée Globe. Das schmälert nicht die Leistung der vorderen Leute. Aber es ist nicht so, dass sie die ganze Zeit schneller segeln und wir hier irgendwie rumdaddeln und langsam sind", hatte Herrmann dazu gesagt.

Ihn warfen zudem auch technische Rückschläge und ein naher Blitzeinschlag mit viel Elektronikbruch zurück. Herrmann wird das Ziel voraussichtlich zwischen dem 24. und 26. Januar erreichen - je nachdem, wie viel Zeit ihn der neuerliche Schaden nun kostet. Seine Gesamtleistung schätzt er im Vergleich zu Platz fünf bei der Premiere jetzt höher ein: "Das Feld ist sehr viel stärker. Ich bin mental viel besser drauf, habe keine Probleme mit Einsamkeit, weniger Probleme mit Stress, war schon zweimal im Mast und hatte zuletzt keine Höhenangst mehr."

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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