Kein Start in der Männer-Abfahrt Verband bremst Lindsey Vonn aus
03.11.2012, 21:01 Uhr
Abfuhr statt Abfahrts-Premiere: Lindsey Vonn wird vorerst nicht zur ersten Frau, die im Männerweltcup in einem offiziellen Rennen startet.
(Foto: dpa)
Frauenrennen für Frauen, Männerrennen für Männer - mit dieser einfachen Formel weist der Internationale Skiverband Fis den Antrag von US-Skistar Lindsey Vonn zurück, in der Abfahrt im kanadischen Lake Louise gegen die Männer anzutreten. Dort als Vorläuferin anzutreten, lehnt sie dankend ab.
Skirennfahrerin Lindsey Vonn darf nicht in der Konkurrenz bei einer Weltcup-Abfahrt der Herren an den Start gehen. Das entschied das Council des Weltverbands Fis im schweizerischen Oberhofen. Das Gremium bestätigte, dass "niemand berechtigt ist, an Rennen des anderen Geschlechts teilzunehmen". Entsprechend der Fis-Regeln gebe es keine Ausnahmen.
Die viermalige Weltcup-Gesamtsiegerin wollte in drei Wochen bei der Abfahrt der Männer im kanadischen Lake Louise teilnehmen. Der amerikanische Verband hatte deshalb vergangene Woche offizielle Gespräche mit der Fis begonnen. Die 28 Jahre alte Vonn dürfe nur einen Antrag einreichen, um als Vorläuferin zu starten, hieß es in der Fis-Mitteilung weiter. Damit wäre die Abfahrts-Olympiasiegerin aber nicht beim Damen-Rennen eine Woche später an gleicher Stelle startberechtigt. Für diesen Fall hatte Vonn bereits zuvor einen Verzicht auf die Teilnahme am Herren-Wettbewerb angekündigt.
"Es ist wichtig für uns, Athleten wie Lindsey zu unterstützen. Sie hat Großes erreicht mit ihrer Beharrlichkeit, neue Herausforderungen zu suchen. Wir sind enttäuscht, dass das Fis Council den Vorschlag nicht unterstützt", sagte Bill Marolt, Präsident des US-Skiteams. Er hatte sich zuvor in einem Brief direkt an FIS-Präsident Gian Franco Kasper gewandt. Der Weltverbandschef hatte betont, dass er nicht gegen den Plan Vonns sei, aber gewarnt: "Regeln sind Regeln und Ausnahmen sind gefährlich."
Unterstützung erhielt die Amerikanerin erneut auch aus dem kanadischen Lager. "Es wäre eine großartige Chance gewesen, das Profil des Sports zu schärfen, in dem man das Interesse von Menschen weckt, die normalerweise nicht Skirennen verfolgen", sagte Verbandspräsident Max Gartner. "Ich hoffe, Lindsey bekommt die Chance, sich ihren Traum zu einem späteren Zeitpunkt zu erfüllen."
Quelle: ntv.de, dpa