Team "wild entschlossen" VfB-Boss hat Double im Auge
17.05.2007, 11:52 UhrErst eine Zigarette, dann der erhoffte Höhepunkt: Im heißen Endkampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft bleibt VfB Stuttgarts Präsident Erwin Staudt seinen Gewohnheiten treu. "Ich werde wie immer um Punkt 15.00 Uhr mit unserem Trainer Armin Veh unter vier Augen noch eine Zigarette rauchen", sagt der Klubboss vor dem letzten Schritt zum anvisierten fünften Titel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Energie Cottbus.
Staudt ist bei zwei Punkten Vorsprung auf Schalke 04 optimistisch, dass die Meisterschale nach Stuttgart wandert und eine Woche später beim Pokalfinale in Berlin gegen den 1. FC Nürnberg das erste Double der Vereinsgeschichte perfekt gemacht wird. "Die Mannschaft ist wild entschlossen und hat in den vergangenen Wochen auch bewiesen, dass sie sehr stabil ist", erklärt der 59-Jährige im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).
Für Staudt sind Veh und Manager Horst Heldt eng mit dem überraschenden Stuttgarter Erfolg in dieser Saison verbunden. "Ein Risiko gibt es ja bei jeder Personalentscheidung, aber ich hatte nie Zweifel an ihren Fähigkeiten", sagt Staudt und bringt die Stärken des Duos auf den Punkt: "Sie verstehen ihr Handwerk, verfügen über große Teamfähigkeit und eine hohe Identifikation mit dem Klub."
Das gilt auch für Staudt selbst. Der ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung von IBM Deutschland ist nicht nur ein anerkannter Wirtschaftsexperte, sondern immer mit vollem Elan bei der Sache. "Ich mache nun das, was 40 Jahre lang nur eine Herzensangelegenheit war", sagt der frühere Oberligafußballer, der seit seiner Kindheit VfB-Fan ist und in seiner Wohnung eine Pinnwand mit Bildern der Stuttgarter Stars hängen hat.
Bei allem Erfolg bleibt Staudt aber stets bescheiden. "Franz Beckenbauer ist eine Lichtgestalt, dagegen bin ich nur ein kleines Taschenlämpchen", erklärte er zuletzt. Doch sein Erfolg spricht für sich. Bei der Mitgliederversammlung Mitte des Jahres soll Staudt für eine zweite Dienstperiode bis 2011 als Präsident gewählt werden.
Nachdem der VfB schon vor drei Jahren unter Trainer Felix Magath in der Champions League fur Furore gesorgt hatte, danach aber einen Rückschlag verkraften musste, sind die Aussichten mit der zweiten Generation der "jungen Wilden" nun wieder rosig. "Erfolg ist nie zu 100 Prozent planbar. Aber wir haben ein gutes Fundament", sagt Staudt: "Unsere Leistungsträger haben langfristige Verträge. Wir werden auf unsere Mannschaft setzen, die sich nachhaltig bewährt hat, und das Team darüber hinaus punktuell verstärken."
von Holger Luhmann, sid
Quelle: ntv.de