"Habe versucht, Vollgas zu geben" Viktoria Rebensburg feiert WM-Silber
12.02.2015, 23:57 Uhr
Ihre erste WM-Medaille im Blick: Viktoria Rebensburg im zweiten Lauf des Riesenslaloms der Damen in Beaver Creek.
(Foto: picture alliance / dpa)
Endlich ein Platz auf dem Podest: Bei der Ski-WM in Colorado jubelt die Mannschaft des Deutschen Skiverbands mit Viktoria Rebensburg. Die junge Deutsche fährt im Riesenslalom sensationell auf Platz 2 - und sichert sich so zum ersten Mal bei einer WM Edelmetall.
Die deutsche Skirennfahrerin Viktoria Rebensburg hat im WM-Riesenslalom in den USA die Silbermedaille gewonnen. Für die 25-Jährige aus Kreuth ist es ein ganz besonderer Erfolg: Sie war zuvor bereits bei vier Weltmeisterschaften an den Start gegangen, ohne sich einen Podestplatz erkämpfen zu können.
Bislang lief es in den Rocky Mountains für die deutsche Mannschaft nicht gerade herausragend: Nachdem es für Rebensburg in den beiden WM-Orten Beaver Creek und Vail weder in der Abfahrt, im Super-G, noch im Team-Wettbewerb mit einer Medaille geklappt hatte, musste sie im Riesenslalom ihre letzte Chancen nutzen, wenn sie bei der diesjähriger WM nicht wieder mit leeren Händen nach Hause fahren wollte.
"Furios" im zweiten Lauf
Der Druck auf die junge Profisportlerin muss groß gewesen sein. Doch Rebensburg konnte sich auf ihre Stärken besinnen und hätte beinahe sogar Gold erobern können. Im Riesenslalom auf der Piste in Beaver Creek musste sich die Deutsche nur Anna Fenninger aus Österreich geschlagen geben.
Augenzeugen sprachen mit Blick auf Rebensburgs Leistungen im zweiten Lauf von einer "furiosen Aufholjagd" und einer Fahrt "wie von einem anderen Stern": Nach Platz elf im ersten Durchgang ließ die deutsche Skirennläuferin in einem beherzten zweiten Lauf alle Zweifel hinter sich und schaffte es, beinahe das gesamte Teilnehmerfeld auszustechen.
Anna Fenninger gewinnt Gold
Rebensburg, die nun bei ihrer fünften WM erstmals auf dem Podium stehen durfte, lag 1,40 Sekunden hinter Anna Fenninger, die in 2:19,16 Minuten triumphierte. Die Österreicherin sicherte sich ihre dritte Medaille, die zweite goldene, vor Rebensburg und der Schwedin Jessica Lindell-Vikarby.
"Ich habe versucht, Vollgas zu geben. Entweder Sekt oder Selters. Das war ein super Lauf", sagte eine strahlende Rebensburg, die sich schon nach dem ersten Durchgang an Olympia 2014 erinnert hatte. Damals war sie trotz eines Rückstands von 0,71 Sekunden Rückstand hinter Tina Maze (Slowenien) und Fenninger noch zu Bronze gerast.
Die Geschichte wiederholte sich ein Jahr später auch auf der anspruchsvollen Piste "Birds of Prey": Rebensburg, Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2010, holte damit in ihrem zwölften WM-Rennen ihre erste Medaille. In der Abfahrt in Beaver Creek, wo sie sich eigentlich die größten Medaillenchancen ausgerechnet hatte, war sie Zehnte geworden, im Super-G Fünfte.
Dazu gab es am vergangenen Dienstag das enttäuschende Aus im Team-Wettbewerb. "Das kann man nicht erzwingen. Da muss auch viel zusammenpassen", hatte Maria Höfl-Riesch vor dem Rennen gesagt. Diesmal scheint bei Rebensburg viel zusammengepasst zu haben.
Quelle: ntv.de, mmo/sid/dpa