Sportdirektor bei den Bayern? Völler ist geschmeichelt
22.02.2009, 15:22 UhrUli Hoeneß sucht seinen Nachfolger - und Rudi Völler wird plötzlich als ein "Top-Kandidat" gehandelt. Spekulationen um den Sportdirektor von Bayer Leverkusen und ehemaligen DFB-Teamchef haben der zum Jahresende geplanten Neubesetzung des Manager-Postens beim FC Bayern München weitere Brisanz verliehen.
Nach einem Bericht des Kölner "Express" gab es bereits erste Gespräche, bestritten wurden sie nicht. "Ich habe das Gespräch nicht geführt. Dazu kann ich nichts sagen", erklärte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge am Samstag. "Das ist heute kein Thema, mit dem wir uns befassen", sagte er nach der 1:2-Heimniederlage gegen Köln. Hoeneß dementierte und bestätigte nichts, sondern äußerte sich nur allgemein: "Es werden noch viele Namen durch die Dörfer Westeuropas geprügelt werden bis zum Jahresende." Der 57 Jahre alte stellvertretende Vorstandsvorsitzende der FC Bayern AG will nach Auslaufen seines Vertrages am Jahresende als Manager aufhören und Franz Beckenbauer als Vereinspräsident und Aufsichtsratschef ablösen.
Völler: "Wenn auch ich dabei bin, zeugt das von Anerkennung."
Hoeneß' Aufgaben könnten künftig zwei Personen übernehmen, eine im sportlichen Bereich und eine im wirtschaftlichen. "Wenn sich ein großer Manager wie Uli Hoeneß zurückzieht, um Präsident zu werden, dann ist es logisch, dass einige Namen gehandelt werden. So ist das halt im Geschäft. Wenn auch ich dann dabei bin, zeugt das von Anerkennung", äußerte Völler in der "Bild am Sonntag". Das ändere aber nichts an seiner Beziehung zu seinem langjährigen Arbeitgeber, bei dem er noch bis 2010 unter Vertrag steht: "Ich fühle mich in Leverkusen wohl und wir haben hier in der nächsten Zeit einiges vor."
Völler erweitert die Liste mit prominenten Namen, die von Ex- Kapitän Oliver Kahn über Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff bis hin zu Klaus Allofs (Werder Bremen) reicht. Bayer Leverkusens Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser sagte dem "Express", dass der Werksclub weiter auf Völler zähle: "Rudi möchte hier weiter am Aufbau einer Spitzenmannschaft beteiligt sein. Ich denke nicht, dass er das aufgeben will. Und wir haben nicht vor, Rudi gehen zu lassen."
Hoeneß: "Ich werde sehr, sehr aktiv für den Verein weiterarbeiten"
Als ehemaliger Spieler, Teamchef und Sportdirektor ist Völler ein Eckpfeiler bei Bayer, aber auch mit den Bayern-Machern kann er gut. Als der heute 48-Jährige im Sommer 2000 nach der Kokain-Affäre um den damals designierten Bundestrainer Christoph Daum als Teamchef der Nationalmannschaft in die Bresche sprang, stand ihm Rummenigge als Leiter der Bundesliga-Task-Force zur Seite. Als ehemaliger Weltklassespieler, Ex-Trainer und Sportdirektor würde er durchaus ins Münchner Anforderungsprofil passen - aber das gilt nicht nur für Völler. Zudem hat Hoeneß angekündigt, dass er am 31. Dezember 2009 nicht weg sei, selbst wenn er den Manager-Posten dann nach über 30 Jahren räumen sollte. "Ich werde sehr, sehr aktiv für den Verein weiterarbeiten", kündigte er an - egal in welcher Funktion.
Quelle: ntv.de, Von Klaus Bergmann, dpa