Zum Erfolg verpflichtet Völler klebt nicht an seinem Stuhl
02.01.2002, 12:14 UhrDer Teamchef der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, Rudi Völler, setzt sich selbst unter Druck und will nur bei entsprechenden Erfolgen bis 2006 als verantwortlicher Coach im Amt bleiben.
Die EM 2004 sei zwar auch ein Top-Ereignis, aber der Blick ist auf die WM 2006 in Deutschland gerichtet, sagte Völler der "Bild"-Zeitung. Er sei allerdings nicht blauäugig. Wenn es da Probleme geben sollte, klebe er nicht an seinem Stuhl, meinte Völler. Im Falle eines Scheiterns in der WM-Qualifikation in den Playoff-Duellen gegen die Ukraine wäre sein Rücktritt wahrscheinlich gewesen.
Der Weltmeister von 1990 gewinnt den Ukraine-Spielen im Nachhinein eine positive Seite ab: "Über die direkte Qualifikation hätten wir uns zwar gefreut, aber wir hätten uns einige Fragen stellen müssen: War alles richtig, was so gelaufen ist? Das Fegefeuer gegen die Ukraine hat uns weitergebracht." Nun wolle die Mannschaft bei der WM in diesem Jahr in Japan und Südkorea so weit kommen wie es nur geht.
Dabei ist Fußballer des Jahres, Bayern Münchens Torwart Oliver Kahn, eine sehr wichtige Korsettstange für Völler: "Mit Olli haben wir den besten Torwart der Welt. Viele Spieler orientieren sich an ihm, an seinen Worten und seiner Körpersprache, die wird förmlich aufgesogen." Über seinen WM-Kader sagte er: "Ich freue mich, dass Jens Jeremies nach langen Verletzungen wieder dabei ist. Ebenso Mehmet Scholl. Wir hatten schon gegen die Ukraine einen großen Kader. Der Kreis umfasst zurzeit 30 Mann."
Völler ergriff im "Bild"-Gespräch Partei für die oft kritisierte heutige Spielergeneration. Die Generation heute sei - bis auf wenige Ausnahmen - professioneller als vor 20 oder 30 Jahren. "Wenn alle Spieler alles richtig machen, brauchst du keinen Trainer mehr", äußerte der einstige Torjäger.
Quelle: ntv.de