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Über Belgien ins Endspiel und zum Titel Volleyballerinnen wollen Heim-EM vergolden

So ausgelassen wie nach dem Viertelfinale gegen Kroatien wollen die deutschen Volleyballerinnen auch nach dem Halbfinale jubeln - und dann auch nach dem Endspiel.

So ausgelassen wie nach dem Viertelfinale gegen Kroatien wollen die deutschen Volleyballerinnen auch nach dem Halbfinale jubeln - und dann auch nach dem Endspiel.

(Foto: imago sportfotodienst)

Das erste große Ziel ist erreicht. Bei ihrer Heim-EM stehen die deutschen Volleyballerinnen im Halbfinale. In Berlin trifft das DVV-Team auf Belgien. Auf dem Papier der leichteste Gegner, auf dem Parkett zuletzt oft schwer für Deutschland. Trotzdem ist das Endspiel Pflicht.

Erfolgstrainer: Giovanni Guidetti, DVV-Coach.

Erfolgstrainer: Giovanni Guidetti, DVV-Coach.

(Foto: imago sportfotodienst)

Giovanni Guidetti übte schon einmal die Champagnerdusche: Nach dem Einzug ins Halbfinale der Heim-EM bespritzte der Volleyball-Bundestrainer seine Schützlinge vor Freude ausgiebig mit Wasser. Doch eine ausgelassene Margareta Kozuch zahlte es dem Italiener nach dem 3:0-Viertelfinalsieg in Halle gegen Kroatien postwendend zurück. Lachend leerte die Spielführerin ihr Getränk in der Pressekonferenz über seinem Kopf aus. "Das musste sein, das war die Rache", so Kozuch.

So läuft die EM

Finalrunde in Berlin
Freitag, 13. September

HALBFINALE  
Russland - Serbien17 Uhr
Deutschland - Belgien20 Uhr
Samstag, 14. September
SPIEL UM PLATZ 317 Uhr
FINALE  20 Uhr

Vor dem Halbfinale ab 20 Uhr gegen Belgien in der möglicherweise ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle ist die Stimmung im Team prächtig. Nicht nur, weil sich der neue IOC-Präsident Thomas Bach angekündigt hat, sondern weil die Gastgeberinnen voll im Soll sind: Vier Siege in vier Spielen, das ersehnte Gold ist zum Greifen nah. "Ich habe meine Mannschaft noch nie unter Druck schlecht spielen sehen. Wir sind nicht größer, haben nicht die bessere Technik oder mehr Kraft. Aber wir sind ein Team, und ich danke Gott, dass Volleyball ein Mannschaftssport ist", erklärt Guidetti den Erfolg seines Teams.

Zugfahrt fast wie in Italien

Saskia Hippe geht noch einen Schritt weiter: "Jetzt kann uns nichts mehr stoppen." Nicht einmal die chaotische Anreise nach Berlin. "Verspätung, Zugwechsel, keine Sitzplätze - es war fast wie mit einem italienischen Zug", scherzte der gebürtige Italiener Guidetti: "Aber das ist kein Thema mehr. Wir sind jetzt hier, dafür haben die Mädels alles gegeben."

Der Halbfinal-Gegner ist den DVV-Frauen gut bekannt. Fünfmal standen sich die beiden Teams in diesem Jahr schon gegenüber. "Die ersten beiden Spiele haben wir verloren, die letzten drei gewonnen", sagt Guidetti und tritt die Euphoriebremse: "Bis auf die Partie in Israel war es immer knapp, das wird für uns ein sehr schweres Spiel". Auf dem Papier allerdings ist der Weltranglisten-39. der leichteste Gegner in der Runde der letzten Vier. Im zweiten Semifinale stehen sich Weltmeister Russland und Titelverteidiger Serbien gegenüber. "Belgien spielt den gleichen Volleyball wie wir, sie machen wenig Fehler", erklärt der Coach die Ausgangslage.

Doch Mittelblockerin Christiane Fürst ist optimistisch: "Wir haben mehr Erfahrung und sind vielleicht qualitativ ein bisschen weiter vorne als Belgien, weil sie noch nie ein großes Finale gespielt haben." Seit knapp vier Monaten arbeitet die Mannschaft auf diesen Moment hin: "Wir reden seit dem 25. Mai nur über Berlin. Ich bin sehr froh, dass wir das erste Ziel erreicht haben", sagt Guidetti. Dass DVV-Präsident Thomas Krohne vor dem Viertelfinale gegen den Weltranglisten-31. Kroatien seine Forderung nach Gold bekräftigte, stört den 40-Jährigen nicht: "Der Präsident redet seit drei Monaten über Gold. Das soll er ruhig weiter machen, schließlich gewinnen wir ja dann auch."

Quelle: ntv.de, sid

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