DSV-Läuferinnen erleben US-Debakel Vonn-Festspiele gehen weiter
07.12.2011, 21:52 Uhr
Nicht zu schlagen im Moment: Lindsey Vonn dominiert den alpinen Ski-Weltcup der Frauen und gewann bisher fünf von sechs Saisonrennen.
(Foto: AP)
Lindsey Vonn dominiert den Ski-Weltcup, Titelverteidigerin Maria Höfl-Riesch fährt weiter hinterher. Während ihre US-Rivalin ihre grandiose Erfolgsserie ausbaut, verbucht Höfl-Riesch ihr schlechtestes Super-G-Ergebnis seit fast zwei Jahren. Viktoria Rebensburg kommt gar nicht erst ins Ziel.
Debakel für Maria Höfl-Riesch und Viktoria Rebensburg, Heimsieg für die "unschlagbare" Lindsey Vonn: Während die Abfahrts-Olympiasiegerin bei der Frauen-Premiere auf der berühmt-berüchtigten "Raubvogel"-Piste in Beaver Creek souverän den Super-G und damit auch das vierte Speed-Rennen der Saison gewann, verpassten die deutschen Ski-Stars die Top 10 deutlich. Höfl-Riesch musste sich im "Wohnzimmer" ihrer Freundin mit Rang 21 begnügen, für Rebensburg war die erste Fahrt auf der "Birds of Prey" schon nach 14 Sekunden beendet.
Nach ihrer verkorksten Fahrt feuerte Höfl-Riesch ihre Ski-Handschuhe in den Schnee. Äußern wollte oder konnte sie sich zum Rennen nicht. "Ich muss zum Flughafen, um meinen Flieger zu erwischen", sagte sie. Über ihren Ehemann und Manager Marcus Höfl ließ sie später ausrichten, das Rennen sei "natürlich eine Enttäuschung für mich" gewesen: "Ich bin einfach vom Start weg nicht gut in den Lauf reingekommen, das Timing und die Linie haben nicht gepasst. Das war sicher kein Materialproblem."
2,29 Sekunden betrug ihr Rückstand auf Vonn, die in einer Fahrtzeit von 1:10,68 Minuten immerhin 0,37 Sekunden vor Fabienne Suter aus der Schweiz lag. Dritte wurde die Österreicherin Anna Fenninger (0,41 Sekunden zurück).
Für Höfl-Riesch war es der schwächste Super-G seit fast zwei Jahren. Am 10. Januar 2010 belegte die Partenkirchnerin in Haus im Ennstal (Österreich) nur Platz 24. Aus Sicht des Deutschen Skiverbandes (DSV) gab es nur einen Lichtblick: Die 20-Jährige Veronique Hronek (Unterwössen/2,41) fuhr als 23. ihr bestes Weltcup-Rennen. Rebensburg fuhr an einem Tor vorbei und schied aus.
Jubel bei Vonn
Vonn dagegen war obenauf. "Es ist wirklich Wahnsinn, so einen Lauf hier zuhause zu haben. Es ist wie ein Traum", sagte die Amerikanerin, die ihre Wahlheimat im Skigebiet Vail im US-Bundestaat Colorado hat, in dem Beaver Creek liegt. Im Gesamtweltcup baute sie ihren Vorsprung auf über 200 Punkte aus. "Lindseys derzeitige Form ist wirklich beeindruckend. Wenn sie diese so beibehalten kann, wird sie im Gesamtweltcup wohl von niemandem zu schlagen sein", sagte Höfl-Riesch.
Vonn zog mit ihrem 46. Weltcup-Sieg mit Renate Götschl (Österreich) auf Rang drei der ewigen Bestenliste gleich. Sie hat jetzt nur noch Annemarie Moser-Pröll (Österreich/62 Siege) und Vreni Schneider (Schweiz/55) vor sich.
"Es war ein perfekter Saison-Start"
"Geschichte im Skisport ist sehr, sehr wichtig für mich. Als ich ganz jung war, habe ich gesagt: Ich will die Beste werden. Jetzt bin ich schon vorne dabei - aber Moser-Pröll ist noch weit weg. Ich hoffe, dass ich noch vier Jahre fahren kann und dann diese Marke erreiche", sagte Vonn.
Für die "Speed-Queen" war es der erste Weltcup-Triumph in den USA und der fünfte beim sechsten Saisonstart. Mit ihrem vierten Sieg in Serie fährt sie auf den Spuren von Katja Seizinger. Die dreimalige Olympiasiegerin war die Letzte, der dieses Kunststück gelang - im Dezember 1997 gewann sie gar sechs Mal in Folge. "Ich hätte nie gedacht, dass ich um diese Zeit so viele Siege habe. Ich habe im Sommer super trainiert, aber so etwas hätte ich mir nie erträumt. Es war ein perfekter Saison-Start."
Quelle: ntv.de, sid