Goggia holt die Abfahrtskugel Vonn gewinnt, verliert und jagt den Rekord
14.03.2018, 13:25 Uhr
Ski-Superstar Lindsey Vonn trauert der verpassten Kristallkugel als beste Abfahrerin der Saison nur kurz hinterher. Sie muss sich der Italienerin Sofia Goggia geschlagen geben.
(Foto: imago/ZUMA Press)
Drei Punkte fehlen Ski-Superstar Lindsey Vonn, um die neunte Kristallkugel als beste Abfahrerin der Saison zu gewinnen. Mit ihrem Sieg beim Weltcup-Finale setzt sie indes ihre Jagd auf den historischen Rekord des legendären Ingemar Stenmark fort.
Ski-Olympiasiegerin Sofia Goggia aus Italien hat nach Gold in Pyeongchang hauchdünn auch die kleine Kristallkugel für die Saisonbeste in der Abfahrt gewonnen. Für die 25-Jährige ist es der erste Triumph. Mit dem Gewinn der Kugel ist sie auch die erste Ski-Rennläuferin aus Italien seit Denise Karbon 2008 (Riesenslalom), die eine Disziplin-Wertung im Weltcup gewinnt. Im letzten Rennen des Weltcup-Winters im schwedischen Are belegte sie hinter ihrer Verfolgerin Lindsey Vonn aus den USA den zweiten Rang (0,06 Sekunden zurück) - und rettete drei Punkte Vorsprung ins Ziel.
"Davon habe ich mein Leben lang geträumt. Jetzt ist es soweit, das ist unglaublich", sagte die Italienerin. Zuvor hatte sie immer wieder ihr Gesicht in den Handschuhen vergraben, erst nach der letzten Starterin konnte sie erleichtert jubeln. Die kleine Kristallkugel herzte sie danach wie ein Baby. Vonn hatte nach ihrer Bestzeit gehofft, dass noch jemand zwischen sie und Goggia rast, aber Teamkollegin Alice McKennis gelang dies als Dritter knapp nicht. "Das ist das zweite Mal, das ich mit drei Punkten verliere", sagte Vonn in der ARD und erinnerte an den Gesamtweltcup 2011, den Maria Höfl-Riesch knapp gewann.
Vonn hätte ihre neunte kleine Kristallkugel in der Abfahrt nur gewinnen können, hätte sich zwischen sie und Goggia eine weitere Läuferin geschoben. "Ich bin gut gefahren, aber Sofia ist auch gut gefahren. Sie hat es verdient", sagte die ein wenig enttäuschte Amerikanerin. Mit ihrem nun 82. Weltcup-Sieg ist sie immerhin ihrem ganz großen Ziel, dem Übertrumpfen der historischen Bestmarke der schwedischen Legende Ingemar Stenmark (86 Siege), wieder ein Stück nähergekommen.
Deutschlands Spitzenfahrerin Viktoria Rebensburg überzeugte auf der WM-Strecke für 2019, die wegen schlechter Witterung auf nicht einmal eine Minute Fahrzeit verkürzt worden war, mit einem vierten Rang. Ihre achte Podestplatzierung in diesem Winter verpasste sie nur um 0,05 Sekunden. "Ich bin immer der festen Überzeugung", sagte sie in der ARD, "dass alles zurückkommt in unserem Sport, sonst wirst du eh verrückt." Das wichtigste Rennen für Rebensburg in Are ist ohnehin am Sonntag der letzte Riesenslalom, in dem sie zum dritten Mal die Gesamtwertung in dieser Disziplin gewinnen kann. Bei 92 Punkten Vorsprung auf Tessa Worley (Frankreich) ist ihr die kleine Kristallkugel so gut wie sicher.
Quelle: ntv.de, tno/sid