Vingegaard mit Problemen Vuelta bringt 17. Etappe ohne Eklat ins Ziel
10.09.2025, 20:09 Uhr
Giulio Pellizzari kam oben als Erster an.
(Foto: IMAGO/Sirotti)
Der Gesamtführende Jonas Vingegaard ist nach der 17. Etappe der Vuelta froh, das Rote Trikot behalten zu dürfen. Die Organisatoren sind froh, dass Proteste dieses Mal keine Rolle spielen. Und ein Spanier ist froh, drei Kilometer vor dem Ziel abgehauen zu sein.
Nach einer erfolgreichen Attacke am Schlussanstieg hat der Italiener Giulio Pellizzari bei der Vuelta a España die Bergankunft der 17. Etappe auf der windumtosten Alto de El Morredero gewonnen. Der 21-Jährige vom Team Red Bull-Bora-hansgrohe setzte sich auf dem Teilstück hinauf ins auf 1760 Meter Höhe gelegene Ziel nach 143,2 Kilometern vor dem Briten Tom Pidcock sowie seinem Teamkollegen Jai Hindley aus Australien durch. Pellizzari behauptete durch den Erfolg das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
Den entscheidenden Schritt auf dem Weg zu seinem ersten Tagessieg als Profi machte Pellizzari wenige Kilometer vor dem Ziel. Seinem Antritt konnte kein Fahrer aus der Führungsgruppe folgen, der Vorsprung auf Pidcock betrug am Ende 16 Sekunden, auf Hindley waren es 18. Topfavorit Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike/+20) wurde Vierter und baute seine Führung im Gesamtklassement leicht aus, Joao Almeida (Portugal/UAE Emirates-XRG) liegt nun 50 Sekunden hinter dem Dänen. Es folgen Pidcock (+2:28 Minuten) und Hindley (+3:04).
"Auf den letzten drei Kilometern habe ich mir gesagt: 'Jetzt ist es Zeit, abzuhauen', sagte Pellizzari, "das ist der beste Tag meiner Karriere." Vingegaard war froh, dass er das Rote Trikot behalten konnte. "Ich habe mich nicht hundertprozentig fit gefühlt, aber ich habe getan, was nötig war."
Zu nennenswerten Aktionen propalästinensischer Demonstranten kam es diesmal nicht. Am Dienstag hatten erneute Proteste zu einer Verkürzung der 16. Etappe geführt. Drei Kilometer vor dem Ziel in Castro de Herville versammelte sich eine größere Gruppe von Aktivisten, die Rennleitung entschied deshalb, das Ziel um acht Kilometer nach vorne zu verlegen. Demonstranten hatten bereits auf vorigen Etappen für Störungen gesorgt.
Am Donnerstag steht das wegweisende Einzelzeitfahren in Valladolid an, die Spanien-Rundfahrt endet am Sonntag traditionell in Madrid. Auch für die weiteren Etappe werden Proteste befürchtet. Die Region Madrid rüstet sich dafür. Wie die Behörden mitteilten, soll eine "außerordentliche" Verstärkung durch 1500 Sicherheitskräfte - darunter die Nationalpolizei und die nationale Gendarmerie - die Sicherheit bei der Vuelta gewährleisten.
Quelle: ntv.de, tsi/sid