Sport

Geheimes Molekül in "Cera" WADA trickst Doper aus

Die bei der Tour de France positiv auf Epo getesteten Radprofis konnten wegen eines geheimen Moleküls als Betrüger entlarvt werden. Nach Absprache mit der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat der Schweizer Pharma-Konzern Roche in die dritte Generation des als Blut-Dopingmittel missbrauchten Medikaments Erythropoietin (Epo) ein Molekül eingebaut, das bei Dopingkontrollen entdeckt werden kann. Das teilte WADA-Chef John Fahey mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

"Ich kann nicht die Details preisgeben", sagte Fahey. "Es geht um 'Cera', eine legale Substanz gegen Anämie." Die Sportler sind offenbar bislang davon ausgegangen, dass das Epo-Mittel bei den Tests noch nicht nachweisbar ist. Bei der Tour sind bislang drei Fahrer bei Kontrollen aufgeflogen: die Spanier Manuel Beltan und Moises Duenas Nevado sowie der Italiener Riccardo Ricco.

Zudem steht noch die Analyse der Blutwerte von Riccos Teamkollegen Leonardo Piepoli aus. Der Bergspezialist soll seinem Saunier-Duval-Team bereits Doping-Praktiken gestanden haben. Seine Mannschaft hat ihn wegen Verstößen gegen den Ethik-Code des Rennstalls bereits gefeuert.

Neue Ära im Anti-Doping-Kampf

Laut Fahey sind Kooperationen mit Pharma-Konzernen die Zukunft des Anti-Doping-Kampfes. "Je mehr die Pharmafirmen mit den Wissenschaftlern kooperieren, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass bei Tests auch etwas nachgewiesen wird", sagte Fahey. Mit Blick auf Olympia in Peking geht der Australier von den saubersten Spielen überhaupt aus, da die Sportler im Unklaren über die Effizienz der Dopingtests seien.

"Ich kann die Garantie geben, dass es eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit als jemals zuvor gibt, dass ein Betrüger auch geschnappt wird", ergänzte Fahey.

Quelle: ntv.de

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