Sport

"Remis stand schon lange fest" WM-Duellanten kämpfen in der Galerie, aber kommen nicht voran

Ding Liren hat weiter alle Chancen, seinen Weltmeister-Titel zu verteidigen.

Ding Liren hat weiter alle Chancen, seinen Weltmeister-Titel zu verteidigen.

(Foto: IMAGO/ZUMA Press Wire)

Bei der Schach-Weltmeisterschaft gelingt wieder keinem der beiden Spieler ein entscheidender Schlag gegen den Gegner. Im neunten Duell gibt es das siebte Remis.

Titelverteidiger Ding Liren und Herausforderer Dommaraju Gukesh haben bei der Schach-WM in Singapur ihr Kopf-an-Kopf-Rennen fortgesetzt. In der neunten Partie gab es das siebte Remis, das sich früh abzeichnete. Insgesamt steht es somit 4,5:4,5. Wer zuerst 7,5 Punkte hat, ist Weltmeister, am Freitag steht der dritte Ruhetag an.

"Es war ein sehr präzises Match von beiden Seiten. Bislang war es sehr interessant. Ich habe Chancen verpasst, er hat Chancen verpasst. Wir haben Kampfgeist gezeigt und ich freue mich auf die nächsten Duelle", sagte Gukesh. Sein Gegenüber sprach von einem "qualitativ hochwertigen Duell. Es wird sehr hart zu gewinnen".

Zur Person: Georgios Souleidis
  • Georgios Souleidis ist ein Schachspieler im Rang des internationalen Meisters.
  • Bei Youtube und Twitch analysiert und kommentiert er unter anderem täglich ausführlich die Partien der WM. Hier geht es zu seinem Kanal "The Big Greek".
  • Zudem ist er Teilhaber einer Schachakademie und bietet dort Schachkurse an.

Der erst 18 Jahre alte Inder Gukesh hatte nach 19 Zügen eine aussichtsreiche Stellung, gab seinen Vorteil gegen den chinesischen Großmeister aber schnell wieder her. Nach einem Massenabtausch entstand ein reines Turmendspiel, das im sechsten Remis in Folge mündete.

"Gukesh versuchte in einer viel gespielten Variante, der Katalanischen Eröffnung, mit einem seltenen Zug seinen Gegner - wie schon in vielen Partien zuvor - direkt in der Eröffnung zum Nachdenken zu bewegen", analysiert der internationale Meister und bekannte Schach-Youtuber Georgios Souleidis für ntv.de. "Doch Ding reagierte sehr, sehr klassisch, traditionell, super solide und glich die Partie problemlos aus." Gukesh hätte mit ein wenig mehr Geduld und Spannung im Mittelspiel vielleicht einen Mini-Vorteil konservieren können, sagt Souleidis, aber dann sei die Partie doch schnell aufs Turmendspiel zugesteuert, "wo noch 15 Züge für die Galerie weiter gespielt wurden. Das Ergebnis stand aber schon nach etwa 30 Zügen fest".

Gespielt wird im Equarius Hotel in Singapur bis zum 15. Dezember. In maximal 14 klassischen Partien treten Ding und Gukesh gegeneinander an. Ein Sieg gibt einen Punkt, ein Remis 0,5 Punkte. Steht es 7:7, geht es in den Tiebreak in immer kürzer werdenden Zeitformen. "Das Remis kann jederzeit enden. Es ist zu früh, über den Tiebreak nachzudenken", sagte Ding.

Quelle: ntv.de, ter/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen