Viele Fragen rund um Peng Shuai WTA geht trotz fehlender Aufklärung nach China
13.04.2023, 17:44 Uhr
Angeblich geht es Peng Shuai gut - überprüfen konnte die WTA das aber nicht.
(Foto: IMAGO/USA TODAY Network)
Die Kernforderung hat China nicht erfüllt - trotzdem will die WTA-Tour wieder Tennisturniere dort ausrichten. Dabei sind noch immer viele Fragen rund um Peng Shuai offen, die einem hochrangigen chinesischen Politiker sexuellen Missbrauchs vorgeworfen hatte. Ein Treffen etwa kam nie zustande.
Die WTA-Tour kehrt nach China zurück. Wie die Spielerinnen-Organisation mitteilte, werden dort ab September wieder Tennis-Turniere der höchsten Kategorie stattfinden, diese waren im Zuge des Falls Peng Shuai ausgesetzt worden. Die frühere Weltranglistenerste im Doppel war mehrere Wochen verschwunden, nachdem sie einen hochrangigen chinesischen Politiker öffentlich des sexuellen Missbrauchs beschuldigt hatte. Die WTA boykottierte das Land und forderte Aufklärung - offensichtlich ohne den gewünschten Erfolg.
"Als sich die chinesische Tennisspielerin Peng Shuai im Jahr 2021 mutig zu Wort meldete, bezog die WTA Stellung und setzte die Durchführung von Veranstaltungen in China aus Sorge um ihre Sicherheit und die Sicherheit unserer Spielerinnen und Mitarbeiter aus", hieß es in der WTA-Erklärung. Jedoch seien trotz der 16-monatigen Aussetzung der Wettbewerbe und den "anhaltenden Bemühungen, unsere ursprünglichen Forderungen zu erfüllen", "keine Anzeichen für eine Veränderung" sichtbar.
Die WTA räumte nun ein, dass sie mit ihrem Boykott nicht alle Ziele erreicht habe. So gab es weiterhin kein direktes Treffen zwischen der 37 Jahre alten Peng Shuai und WTA-Verantwortlichen.
Nach den US Open soll es nach China gehen
"Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir diese Ziele niemals vollständig erreichen werden", teilte die WTA mit. Es seien letztendlich die Spielerinnen und Turniere, die "einen außerordentlichen Preis für ihre Opfer zahlen werden". Aus diesen Gründen nehme man den Spielbetrieb wieder auf. Peng hatte ihre Vorwürfe im Sozialen Netzwerk Weibo geäußert, ihren Eintrag jedoch später gelöscht. Die staatliche Zensur hatte jede Debatte darüber im chinesischen Internet geblockt. Der Fall hatte über die Sportwelt hinaus für Aufsehen gesorgt.
Die Organisation bestätigte den Kontakt zu Menschen, die "Peng nahestehen", man sei "sicher, dass sie sicher bei ihrer Familie in Peking lebt". Zudem habe die WTA "die Zusicherung erhalten", dass ihre Spielerinnen und Mitarbeiter in China "sicher und geschützt sind, solange sie sich im Land aufhalten".
Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, wieder nach China zurückzukehren. Die ersten Turniere dort sollen im Herbst nach den US Open stattfinden. Auch das WTA-Finale der acht besten Spielerinnen des Jahres soll im Herbst wieder in Shenzhen ausgetragen werden.
Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa