Deutsche Herren chancenlos Weidle überzeugt erneut bei Ski-Weltcup
01.12.2018, 23:28 Uhr
Kira Weidle in Lake Louise.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Ohne den verletzten Dreßen enttäuschen die deutschen Ski-Rennläufer beim Super-G in Beaver Creek. Besser läuft es für die deutschen Damen in Lake Louise: Weidle kann zwar nicht ganz an ihren Abfahrtcoup vom Vortag anknüpfen, darf aber dennoch zufrieden sein.
Das Saisonaus von Kitzbühelsieger Thomas Dreßen hat offenkundig eine große Lücke gerissen. Ohne ihren verletzten Top-Fahrer haben die deutschen Skirennläufer beim Super-G in Beaver Creek/Colorado enttäuscht. Beim Weltcup-Triumph des Österreichers Max Franz (1:01,91 Minuten) landeten Josef Ferstl (Hammer) und Andreas Sander (Ennepetal) im zweiten Super-G der Saison unter ferner liefen.
Kira Weidle durfte dagegen erneut zufrieden sein, wenn auch mit Abstrichen. Nach ihrem traumhaften Einstand in die Speedrennen der neuen alpinen Saison verfehlte die 22-jährige Starnbergerin in der zweiten Abfahrt im kanadischen Lake Louise nur knapp die besten Zehn. Nur etwas mehr als 1,5 Sekunden lag sie hinter Doppelsiegerin Nicole Schmidhofer aus Österreich (1:47,68), die schon bei der Schussfahrt am Freitag triumphiert hatte. Die 29 Jahre alte Super-G-Weltmeisterin war 44 Hunderstelsekunden schneller unterwegs als ihre Landsfrau Cornelia Hütter.
Viktoria Rebensburg schöpfte ihr Potenzial dagegen als 18. erneut bei Weitem nicht aus. Die Kreutherin fuhr in 1:49,54 fast zwei Sekunden langsamer als Schmidhofer, im Ziel ließ sie die Arme enttäuscht hängen und schüttelte den Kopf. Schon am Vortag war Rebensburg nur auf Rang 16 gelandet. Michaela Wenig (Lenggries) holte als 29. zumindest zwei Weltcupzähler, Meike Pfister (Krumbach) und Patrizia Dorsch (Schellenberg) verpassten die Punkteränge klar. Nicht an ihrem Hausberg am Start war US-Superstar Lindsey Vonn aufgrund einer Knieverletzung.
Dreßen verbreitet Zuversicht
Noch schwerer als die Damen taten sich allerdings die deutschen Herren in Beaver Creek. Das wegen Schneefalls verkürzte Rennen auf der Raubvogel-Piste lag Ferstl und Sander gar nicht. Ferstl ging wegen der großen Neuschneemenge als "Testfahrer" mit Startnummer 1 unter ungünstigen Voraussetzungen ins Rennen. Der Grödensieger von 2017 holte in 1:03,28 Minuten auf dem 30. Rang gerade noch einen Weltcuppunkt. Sander (1:03,71 Minuten) blieb als 42. weit unter seinen Möglichkeiten. Franz holte seinen zweiten Saisonsieg nach dem Abfahrtserfolg von Lake Louise. Klaus Brandner stürzte und schied aus, Dominik Schwaiger (beide Königssee) verfehlte die Punkteränge auf Platz 46 deutlich.
Während der fünfte österreichische Super-G-Sieg (inklusive WM 2015) in Serie in Beaver Creek Gestalt annahm, hatte Dreßen bereits die Heimreise angetreten. Der 25 Jahre alte Mittenwalder war am Vortag in der Abfahrt schwer gestürzt und hatte sich dabei das vordere und hintere Kreuzband im rechten Knie gerissen. Außerdem kugelte er sich die linke Schulter aus. Die Saison ist damit für ihn bereits beendet, doch Dreßen verbreitete schon wieder Zuversicht. "Shit happens, aber ich behalte meinen Kopf oben und werde zurückkommen", schrieb er in Sozialen Netzwerken zu einem Foto, das ihn lächelnd und mit Victory-Geste zeigte.
Quelle: ntv.de, lou/sid