"Megageiles Ding" hallt nach Wellinger glänzt in "nervenaufreibendem" Springen
14.01.2024, 19:01 Uhr
Andreas Wellinger ist weiter in einer herausragenden Form unterwegs.
(Foto: IMAGO/GEPA pictures)
Andreas Wellinger unterstreicht seine starke Form mit Platz drei beim Skisprung-Weltcup in Wisla. Zwei Teamkollegen überzeugen, Philipp Raimund erlebt dagegen ein Debakel in Durchgang zwei. Tournee-Champion Ryoyu Kobayashi feiert seinen ersten Saisonsieg.
Andreas Wellinger grinste glücklich und gratulierte wie schon acht Tage zuvor Triumphator Ryoyu Kobayashi. Doch anders als beim bittersüßen Ende der Vierschanzentournee konnte sich Deutschlands bester Skispringer über seinen Podestplatz im Hexenkessel von Wisla uneingeschränkt freuen. "Ich bin rundum zufrieden. Ich werde versuchen, so weiterzumachen", sagte der Tourneezweite, der als Tagesdritter erneut seine Spitzenform bewies.
Dass es im ersten Einzelspringen der PolSKI-Tour auch mit zwei nicht ganz optimalen Sprüngen auf 131 und 128 Meter zum Podest reichte, war für ihn"definitiv ein Zeichen, dass ich gut drauf bin." Zum siebten Mal im 13. Saisonspringen stand Wellinger auf dem Podest - eine ganz starke Bilanz. "Es war ein schwieriges Springen heute, es war nervenaufreibend. Andi hat das wirklich gut gemacht", sagte dann auch Bundestrainer Stefan Horngacher im ZDF über seine Nummer eins. Und Wellinger, der nach dem verpassten Tourneesieg ein wenig gehadert hatte, nahm auch noch einen fantastischen Schanzenrekord aus dem "Super Team"-Wettbewerb am Samstag mit.
Am Sonntag sicherte sich Tournee-Champion Kobayashi aus Japan mit einem Traumflug auf 139,5 Meter im zweiten Durchgang seinen ersten Saisonsieg (269,4 Punkte) - die Vierschanzentournee hatte er mit vier zweiten Plätzen gewonnen. Weltcup-Spitzenreiter Stefan Kraft (Österreich/264,3) wurde knapp vor Wellinger (262,4) Zweiter. Damit standen dieselben drei Springer wie bei der Vierschanzentournee auf dem Podium.
Geiger beweist ansteigende Form
Für Wellinger war es ein gelungener Ausflug zu den Ursprüngen seiner großen Karriere: In Wisla hatte der Ruhpoldinger fast auf den Tag genau vor zehn Jahren - am 16. Januar 2014 - als Teenager seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Und war keine zwei Monate später Olympiasieger geworden. Karl Geiger zeigte mit Rang zehn ansteigende Form. Stephan Leyhe überzeugte mit Platz zwölf, Pius Paschke kam auf Rang 17. Philipp Raimund, nach dem ersten Durchgang noch Achter, fiel mit einem schwachen zweiten Sprung bis auf Rang 30 zurück.
Am Samstag hatte Wellinger zusammen mit Stephan Leyhe beim souveränen Sieg der Slowenen Platz drei im "Super Team" belegt. Fünf von sechs Sprüngen des Duos waren solide, Wellingers zweiter Flug aber einer der spektakulärsten seiner Karriere: 144,5 Meter, Schanzenrekord auf der umgebauten Malinka, sieben Meter weiter als die alte, nur wenige Minuten alte Marke Laniseks, eigentlich kaum zu stehen. "Megageiles Ding, das er da abgezogen hat. Es war ein Wahnsinnssprung. Das gibt Flügel für uns alle. Da wird keiner in der nächsten Zeit hinkommen", sagte der begeisterte Teamkollege Raimund.
"Der Sprung war richtig fein", sagte Wellinger in einem Moment voll "Adrenalin und Emotionen". Davon erlebt er auch nach der Tournee reichlich. Fortgesetzt wird die Polen-Tour mit einem Einzelspringen in Szczyrk am folgenden Mittwoch und schließlich zwei Wettbewerben (Team und Einzel) in Zakopane (20./21. Januar).
Quelle: ntv.de, tno/sid