Keine Top-Platzierung, aber ...Weltcup-Gesamtsiegerin Preuß feiert geglückten "Saisonstart 2.0"

Franziska Preuß verpasst bei ihrer Rückkehr in den Weltcup nur knapp die halbe Olympia-Norm. Dennoch macht der Auftritt im Sprint Hoffnung für die Zukunft. Die Weltcup-Gesamtsiegerin plant nach ihrer kurzen Krankheit ein Comeback der kleinen Schritte.
Franziska Preuß stützte sich nach ihrem Kraftakt im Schnee ab und pustete erst einmal kräftig durch: Die Gesamtweltcupsiegerin hat bei ihrem "Saisonstart 2.0" eine Topplatzierung zwar erneut verpasst, dafür aber Selbstvertrauen für den olympischen Winter gesammelt. Im Sprint von Le Grand Bornand belegte die Gesamtweltcupsiegerin Platz 18 und schrammte damit im ersten Rennen nach ihrer Krankheitspause nur knapp an der halben Olympia-Norm vorbei.
"Es war schon eine schwierige Situation. Ehrlicherweise war die innere Flamme etwas gedämpfter. Ich hatte nicht viele Trainingstage", ordnete Preuß am ZDF-Mikrofon ihre Leistung ein: "Ich wollte unbedingt starten, weil ich es für meine Motivation haben wollte."
Auf der Strecke verlor die 31-Jährige erwartbar einige Zeit nach ganz vorne. Dennoch war lange ein starke Platzierung drin - bis der letzte Versuch beim Stehendschießen daneben ging. "Neun Schüsse waren gut, dann kam etwas Unruhe. Der war superblöd", sagte Preuß. Am Ende fehlte ihr so eine Minute auf die fehlerfreie Tagessiegerin Hanna Öberg aus Schweden vor Lokalmatadorin Lou Jeanmonnot (0 Schießfehler/+3,3 Sekunden).
"Step by Step"
Für die Deutsche begann in den französischen Alpen die Saison auf der letzten Station des Jahres quasi noch einmal von vorne. Zunächst hatte die Bayerin in Östersund mit schwachen Leistungen ein Debakel erlebt, danach fiel sie wegen Influenza und Corona aus. In Schweden verpasste Preuß deshalb Sprint und Verfolgung, beim jüngsten Weltcup in Hochfilzen fehlte sie komplett.
Und so hatte Preuß, die den Kampf um die Große Kristallkugel schon fast vergessen kann, nun selbst die letzten Rennen vor der Weihnachtspause bei Instagram als "Saisonstart 2.0" bezeichnet. "Ich kann schon ganz gut damit umgehen. Man ist aber schon verunsichert, weiß nicht, wo man steht", hatte sie vor dem Sprint betont: "Ich denke noch nicht zu weit in die Zukunft, sondern schaue von Wochenende zu Wochenende."
Beste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) im Sprint war Anna Weidel auf Platz 17 (0/+58,1). Hinter Weidel und Preuß belegte Vanessa Voigt (0/+1:02,6) den 19. Rang, Julia Tannheimer (2/+1:12,6 Minuten), Janina Hettich Walz (2/+1:21,2) und Julia Kink (1/+1:31,5) lagen deutlicher zurück.
"Ich hoffe, dass ich Rennen für Rennen mehr Selbstvertrauen bekomme. Step by step", sagte Preuß. Im Jagdrennen am Samstag (12.15 Uhr) will sie nun weiteren Rückenwind sammeln - um so vielleicht sogar noch am Sonntag (12.15 Uhr) am ersten Massenstart des Winters teilzunehmen. Am Freitag geht es aber zunächst erstmal mit dem Sprint der Männer weiter (14.15 Uhr/ jeweils ZDF und Eurosport). Dabei nimmt Philipp Horn nach seinem überzeugenden Wochenende in Hochfilzen wieder die Podestplätze ins Visier.