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Dänemark Wer ist Frankreich?

Wenn man aus deutscher Sicht an die dänische Nationalmannschaft denkt, so erinnert man sich in erster Linie an deren Husarenstück bei der Europameisterschaft 1992 in Schweden. Als Ersatz für Jugoslawien war die sportlich nicht qualifizierte Mannschaft seinerzeit aus dem Urlaub angereist, um Fußballgeschichte zu schreiben. Bis ins Endspiel zog die Überraschungsmannschaft ein und besiegte den amtierenden Weltmeister Deutschland verdient mit 2:0.

Zehn Jahre später will sich Dänemark bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea erneut als Favoritenschreck beweisen. Die Vorraussetzungen erscheinen dafür wie geschaffen. In Gruppe A wurde Dänemark keinen geringeren Gegnern als Weltmeister Frankreich, dem zweifachen Titelgewinner Uruguay sowie dem Senegal zugelost. Sicher ist das eine starke Konkurrenz, aber vor Herausforderungen haben sich die Dänen ja noch nie gescheut.

Bereits in der Qualifikation zur WM 2002 setzten sie sich als Gruppensieger vor den stärker eingeschätzten Tschechen und Bulgaren durch. Beim Endrundenturnier 1998 in Frankreich stieß Dänemark bis ins Achtelfinale vor und gewann gegen Nigeria mit 4:1, scheiterte jedoch im anschließenden Viertelfinale mit 2:3 gegen Brasilien.

Ehemaligentreffen der Bundesliga

Für deutsche Fußballfans wird es ein Wiedersehen mit vielen guten Bekannten geben, wenn Dänemark in Japan und Südkorea antritt. Drei ehemalige Bundesligaspieler besetzen tragende Positionen im rot-weißen Team. Der ehemalige Leverkusener Jan Heintze dirigiert die Abwehr; Stig Töfting und Thomas Gravesen, die beide beim HSV spielten, beleben das Mittelfeld. Das „Ehemaligentreffen“ altgedienter Bundesligaprofis wird komplettiert durch den Trainer. Auf der dänischen Bank sitzt Morten Olsen, der zum Abschluss seiner großartigen Karriere drei Jahre lang beim 1. FC Köln als Libero spielte.

Der größte Star im dänischen Kader ist ein aktiver Bundesligaprofi. Ebbe Sand von Schalke 04 ist einer der meistumworbenen Topstürmer Europas und trug zuletzt mit einem Tor zum deutschen Pokalsieg 2002 bei. Ein hochinteressanter Mann im dänischen Mittelfeld ist Christian Poulsen. Auch er steht auf dem Sprung zu Schalke 04. Der 22-jährige Defensivspieler gilt in Dänemark als Shooting-Star. In seiner ersten Saison beim FC Kopenhagen avancierte er gleich zum Stammspieler, wurde Meister und erhielt seine erste Berufung in die Nationalmannschaft. Er kann mit beiden Füßen gleich gut schießen, ist kopfballstark und ballsicher.

Zwei weitere Bundesligaprofis hatten sich ebenfalls berechtigte Hoffnungen gemacht, in den 23er-Kader zur Weltmeisterschaft nominiert zu werden. Peter Nielsen von Borussia Mönchengladbach und der Wolfsburger Thomas Rytter (Abwehr) konnten sich aber gegen die starke Konkurrenz im Mittelfeld und der Abwehr nicht durchsetzen.

Das Aufgebot Dänemarks für die Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea:

Tor: Thomas Sörensen (FC Sunderland), Peter Kjaer (FC Aberdeen), Jesper Christiansen (Glasgow Rangers)

Abwehr: Jan Heintze (PSV Eindhoven), Rene Henriksen (Panathinaikos Athen), Martin Laursen, Thomas Helveg (beide AC Mailand), Niclas Jensen (Manchester City), Kasper Boegelund (PSV Eindhoven), Steven Lustue (Lyn Oslo)

Mittelfeld: Thomas Gravesen (FC Everton), Stig Töfting (Bolton Wanderers), Claus Jensen (Charlton Athletic), Brian Steen Nielsen (Malmö FF), Jan Michaelsen (Panathinaikos Athen), Christian Poulsen (FC Kopenhagen)

Sturm: Ebbe Sand (Schalke 04), Jon Dahl Tomasson (Feyenoord Rotterdam), Jesper Gronkjaer (Chelsea London), Dennis Rommedahl (PSV Eindhoven), Peter Madsen (Bröndby IF), Peter Loevenkrands (Glasgow Rangers)

Quelle: ntv.de

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