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Brasilien beruft Bundesliga-Profis Werder und Schalke sperren sich

Werder Bremen und Schalke 04 steht möglicherweise Ärger mit Brasilien ins Haus. Die Bundesligisten wollen ihre beiden südamerikanischen Stars Diego und Rafinha nicht zu den Olympischen Spielen nach Peking ziehen lassen. Bremens Regisseur Diego und Schalkes Abwehrspieler Rafinha wurden neben Bayern Münchens Defensiv-Talent Breno für die 18-köpfige Auswahl nominiert, mit der Nationaltrainer Carlos Dunga im August versuchen will, die erste olympische Goldmedaille für die "Seleo" zu gewinnen.

Werder ist von der Berücksichtigung seines Regisseurs wenig begeistert und hat in der Vergangenheit mehrfach erklärt, Diego zu einem Olympia-Verzicht bewegen zu wollen. Der Verein geht zudem davon laut Geschäftsführer Klaus Allofs aus, dass es keine Abstellungspflicht gibt. Eine Entscheidung soll es nach einem Gespräch zwischen den Beteiligten nach Diegos Rückkehr aus Brasilien am 14. Juli geben.

Keine Abstellungspflicht

Auch der FC Schalke teilt Allofs Ansicht und hat seit längerem eine klare Vorstellung: Rafinha wird nicht abgestellt. Wie der Club noch einmal bestätigte, bestehe seitens der FIFA auch keine Abstellungspflicht. Demnach wird der Club seine Haltung nicht ändern, zumal im August die Champions League-Qualifikationsspiele anstehen und Rafinha seinen festen Platz im Team hat. Der Brasilianer selbst möchte sich zu dem Thema nicht mehr äußern. Schalkes neuer Trainer Fred Rutten sagte den "Ruhr Nachrichten": "Mich hat er noch nicht um ein persönliches Gespräch gebeten. Und das ist auch gut so.

Breno hingegen wird das Olympia-Erlebnis mit Sicherheit haben. Die Bayern-Verantwortlichen haben schon im Mai erklärt, dem talentierten Abwehrspieler bei einer Nominierung keine Steine in den Weg legen zu wollen. "Ich freue mich sehr, dass ich dabei bin", äußerte der 18 Jahre alte Breno. Er habe Verständnis für die Interessen der Vereine, "aber in Europa legt man vielleicht auch nicht so viel Wert auf das olympische Fußball-Turnier wie in Südamerika".

Bayern stellt Sosa für Argentinien ab

Der Argentinier Martin Demichelis und der Brasilianer Lucio erhielten für die Spiele vom 8. bis zum 24. August hingegen keine Freigabe vom FC Bayern, der auch noch Jos Ernesto Sosa für Argentinien abstellt. "Für mich ist Olympia sehr wichtig. Man hat als Spieler vielleicht nur einmal im Leben die Chance zur Teilnahme", sagte Sosa. Schon am 14. Juli trifft sich die argentinische Mannschaft in Buenos Aires. "Es ist natürlich nicht günstig, einen Teil der Vorbereitung und den Bundesliga-Saisonstart zu verpassen, aber für uns Argentinier ist es unglaublich wichtig, für unser Land zu spielen", erläuterte Mittelfeldspieler Sosa.

Vincent Kompany vom Hamburger SV verzichtet von sich aus auf die Teilnahme. Diese Entscheidung habe der 22 Jahre alte belgische Nationalspieler nach einem Gespräch mit Sportchef Dietmar Beiersdorfer am Montag getroffen, teilte der HSV auf seiner Internetseite mit. Kompanys Landsmann Vadis Odjidja-Ofoe wird dagegen für das Turnier freigestellt.

Quelle: ntv.de, Von Gert Glaner, dpa

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