Sport

Burghausen gegen 1860 Wiederholung wegen Dopings

Das Punktspiel der 2. Fußball-Bundesliga zwischen Wacker Burghausen und 1860 München (0:2) wird wegen des Doping-Falls Nemanja Vucicevic wiederholt. Dies hat am Mittwoch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt/Main entschieden. Der Münchner Vucicevic war in der Partie am 4. November 2005 in der 72. Minute beim Stand von 2:0 für 1860 eingewechselt und später der Einnahme der verbotenen Substanz Finasterid überführt worden. Das DFB-Sportgericht hatte den Serben ebenso wie später auch der Weltverband FIFA für sechs Monate gesperrt.

"Die Mitwirkung eines gedopten Spielers führt normalerweise zur Aberkennung der Punkte. Doch besondere Umstände können nach der Rechts-und Verfahrensordnung eine Abänderung möglich machen", sagte der Vorsitzende des Gremiums, Hans-Hermann Menzel (Langerwehe). Diese lagen nach Ansicht des Sportgerichts vor. So habe Vucicevic mit dem "verschleiernden" Finasterid kein leistungsförderndes Mittel eingenommen. Aber es sei verboten, weil es "maskierende" Wirkung für andere Substanzen habe.

Die Einnahme des Mittels hatte Vucicevic seinem Verein gegenüber verschwiegen. Sportlich habe der Serbe in 18 Spielminuten keinen Einfluss auf die Partie genommen, die Münchner führten bereits mit 2:0. Beide Clubs verzichteten auf weitere Rechtsmittel. Somit ist das Urteil rechtskräftig. Auch der Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert hatte darauf gedrängt.

"Die Friedenspfeife, die beide Clubs schon miteinander geraucht haben, sollte diesen Tag überstehen", hatte der DFB-Chefankläger erklärt. Beklagt hatte sich Hilpert aber über die verbale "Vorberichterstattung" des Falles in der Öffentlichkeit. "Die Clubs können das nicht aushandeln und dann sagen, es fehlt nur noch die Zustimmung des Gerichts. Schließlich sind auch andere Vereine vom Urteil betroffen", sagte Hilpert.

Vucicevic hatte die verbotene Substanz mit einem Haarwuchsmittel zu sich genommen. Das Sportgericht hatte den Serben am 2. Dezember 2005 zu einer sechsmonatigen Sperre vom 19. November 2005 bis zum 19. Mai 2006 verurteilt. In der Berufung bestätigte das DFB-Bundesgericht die Sperre, die dann auch von der FIFA übernommen wurde.

Burghausens Anwalt Horst Kletke (Frankfurt) erklärte den Tatbestand des Dopings als unstrittig und sprach sich für eine Spielwiederholung "als sportlich fairste Lösung" aus. 1860 plädierte für die Beibehaltung des 2:0, doch auch der ehemalige Bundesligist konnte sich schon im Vorfeld mit einem Wiederholungsspiel anfreunden. Ein Termin für das Wiederholungsspiel, für das das Gericht Burghausen als Spielort bestimmte, steht noch nicht fest.

Quelle: ntv.de

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