Sport

Biathlon-Weltcup Wilhelm und Graf Dritte

Olympiasiegerin Kathi Wilhelm und Spätzünder Daniel Graf haben mit zwei dritten Plätzen in Hochfilzen die Weltcup-Erfolgsserie der deutschen Biathleten fortgesetzt. Einen Tag nach ihrem zweiten Podestplatz in dieser Saison im Sprint kam die 31 Jahre alte Kati Wilhelm (Zella-Mehlis) nach einem Schießfehler mit einem Rückstand von 32,6 Sekunden in der Verfolgung über zehn Kilometer auf Rang drei. "Es war sehr glatt und eisig, wahnsinnig gefährlich. Die Beine verkrampften auf den Abfahrten, haben mächtig wehgetan. Deshalb konnte ich Jekaterinas Angriff nicht abwehren", sagte Kati Wilhelm.

Wie am Vortag siegte die Französin Sandrine Bailly mit großem Vorsprung vor der Russin Jekaterina Jurijewa, die trotz vier Schießfehlern Wilhelm auf der Schlussrunde überholte. Mit ihrem zweiten Saison-Sieg nahm Bailly der Mittenwalderin Martina Glagow das Gelbe Trikot der Gesamtführenden im Weltcup ab.

Mit dem minimalen Rückstand von vier Punkten ist Martina Glagow, die das fünfte Rennen in diesem Winter als Fünfte (1:02 Minuten zurück) hinter der wiedererstarkten Magdalena Neuner (55,5 Sekunden zurück) aus Wallgau beendete, aber noch Zweite der Gesamtwertung. Das gute Abschneiden der deutschen Damen vervollständigte Andrea Henkel (Großbreitenbach) als Zehnte. "Schön, dass wir weiter vorne mit dabei sind", sagte Damen-Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Graf auf Platz drei

Zuvor zeigten auch die Männer Klasse: Graf stürmte in seinem 50. Weltcuprennen erstmals auf das Siegertreppchen. Andreas Birnbacher (Schleching) und der dreimalige Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang) beendeten das 12,5-Kilomter-Verfolgungsrennen auf den Rängen sechs und zehn.

Graf blieb als einer von lediglich zwei Startern ohne Fehlschuss. Der 26-Jährige aus Frankenhain in Thüringen musste nur dem Norweger Ole Einar Björndalen, der seinen 76. Weltcupsieg feierte, und dem russischen Sprintgewinner Dmitri Jaroschenko den Vortritt lassen. Mit Andreas Birnbacher (Schleching) auf Rang sechs sowie dem dreimaligen Olympiasieger Michael Greis (Nesselwang) auf Position zehn landeten zwei weitere deutsche Skijäger auf Spitzenrängen. "Ich habe beim ersten Schießen durch Probleme beim Repetieren 30 Sekunden verloren. Aber läuferisch bin ich sensationell gut drauf", sagte Greis, der damit seinen Formanstieg bestätigte.

"Ich bin sehr zufrieden. Unser Ziel ist es, den Kontakt zum Podium zu halten", lobte Bundestrainer Frank Ullrich. Ausgerechnet in seinem 50. Weltcup-Rennen setzte Graf die Vorgabe um. Der in Bayern lebende Thüringer jubelte im Ziel, obwohl er auf der letzten 2,5 km langen Laufschleife litt. "Ich habe mich furchtbar gefühlt", sagte er. Als 14. war Graf mit 1:22 Minuten Rückstand gestartet.

Einmal habe er sich umgeschaut und gesehen, dass der Norweger Halvard Hanevold, der ebenfalls alle 20 Scheiben getroffen hatte, immer näher kam. "Da habe ich Vollgas gegeben. Das ist alles abgelaufen wie im Film. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich fühle eine große innere Genugtuung", beschrieb er das beste Rennen seiner Laufbahn. Für die Staffel nominierte Bundestrainer Ullrich spontan Graf, die Altenberger Carsten Pump und Michael Roesch sowie Greis. Bei den Damen gönnt Müssiggang Magdalena Neuner eine Pause.

Von Uwe Jentzsch, dpa

Quelle: ntv.de

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