Sport

Heulen und Zähneklappern Will der HSV Tjikuzu noch?

Der Fußball-Bundesligist Hamburger SV stellt nach der fristlosen Kündigung von Abwehrspieler Razundara Tjikuzu durch Hansa Rostock Überlegungen zu dessen Verpflichtung an. Die Hamburger haben viele Monate um den laufstarken Außenspieler gebuhlt, ehe sie sich mit dem Afrikaner auf einen Vorvertrag bis 2008 einigen konnten. Der Kontrakt allerdings könnte nun seine Gültigkeit verlieren. Am Montagabend will der Klub mit dem Spieler und dessen Berater Klartext reden.

Der Namibier hatte sich in Rostock mehrfach Eskapaden geleistet und war deshalb am Donnerstag entlassen worden. Bis zum Rauswurf bei Hansa hatte es als sicher gegolten, dass Tjikuzu in der kommenden Saison für den HSV aufläuft.

Hamburgs Trainer Thomas Doll kommentierte den Fall zurückhaltend. "Ein Urteil steht mir nicht zu. So lange ich mit dem Spieler nicht selbst gesprochen habe, muss man fair mit ihm umgehen. Er hat einen Vertrag bei uns unterschrieben und der gilt", sagte er am Freitag.

Abwehr- und Mittelfeldakteur Tjikuzu, der 2003 vom SV Werder Bremen nach Rostock gewechselt war, hatte am Mittwochvormittag das Training beim FC Hansa verpasst, nachdem er in der Nacht zuvor noch um 6.00 Uhr morgens in der Rostocker Innenstadt gesehen worden war. Der Namibier war bereits in der Vergangenheit mehrfach negativ aufgefallen. So war er im Februar 2004 mit 2,14 Promille von der Polizei gestoppt worden und hatte den Führerschein eingebüßt.

"Am Boden zerstört"

Tjikuzu selbst zeigte sich durch den Rausschmiss irritiert: "Natürlich mache ich mir meine Gedanken. Ich bin jetzt 25 Jahre alt und habe Angst, am Ende ganz ohne Verein zu sein", sagte der Defensivspezialist dem "Hamburger Abendblatt" und gab kleinlaut zu: "Das Ganze ist eine Katastrophe für mich." Sein Berater Stefan Backs erklärte: "Raschi ist am Boden zerstört. Wir werden mit ihm reden, wie es weitergehen soll."

"Wiederholungstäter" Tjikuzu startete seine letzte Zechtour am Mittwochabend im Beisein seiner Mannschaftskameraden Tim Sebastian, Thomas Rasmussen, Marco Vorbeck und Gabriel Melkam in der Rostocker Disco "Studentenkeller". Anschließend soll der frühere Bremer noch bis in den frühen Morgen weiter getrunken haben. Das Training am Morgen ließ er aus - am Nachmittag konnte Tjikuzu auf der Geschäftsstelle seine Kündigung abholen.

Quelle: ntv.de

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