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Sieg von Jury aberkannt Wittmann erlebt DTM-Drama in Zandvoort

Im zweiten Lauf in Zandvoort galt: schnell, schneller, Wittmann - bis die Jury dem BMW-Piloten den Sieg wieder aberkannte.

Im zweiten Lauf in Zandvoort galt: schnell, schneller, Wittmann - bis die Jury dem BMW-Piloten den Sieg wieder aberkannte.

(Foto: imago/HochZwei)

DTM-Champion Marco Wittmann feiert in Zandvoort seinen ersten Saisonsieg und träumt wieder vom Titel. So sieht es zunächst aus, bis die Jury den Sieg des BMW-Piloten wegen Spritmangels aberkennt. Von bitteren Fauxpas profitieren Audi und Spitzenreiter Ekström.

Ziemlich genau zwei Stunden durfte sich Marco Wittmann über sein Comeback im Titelkampf der DTM freuen - dann fiel der amtierende Meister aus allen Wolken. Der BMW-Pilot verlor seinen umjubelten ersten Saisonsieg in Zandvoort am Grünen Tisch und ist im Rennen um die Meisterschaft nun bestenfalls noch ein aussichtsreicher Verfolger.

Grund für Wittmanns Disqualifikation war eine zu geringe Spritmenge im Boliden des 27-Jährigen am Ende des Rennens, BMW verzichtete auf einen Einspruch. Den Sieg erbte Audi-Pilot Mike  Rockenfeller vor seinen Markenkollegen Loic Duval (Frankreich) und Mattias Ekström. Der routinierte Schwede Mann war plötzlich Mann des Tages an der niederländischen Nordseeküste, denn Ekström führt das Gesamtklassement nun recht deutlich an. 14 statt zuvor nur 7 Punkte beträgt sein Vorsprung auf den Gesamtzweiten René Rast.

Auf der Felge ins Ziel

Auf der Felge rettete sich Audi-Pilot Mattias Ekström im zweiten Lauf in Zandvoort ins Ziel.

Auf der Felge rettete sich Audi-Pilot Mattias Ekström im zweiten Lauf in Zandvoort ins Ziel.

(Foto: imago/HochZwei)

Dabei hatte der 39-Jährige mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. In einer heiklen Phase des Rennens sank plötzlich der Druck in  Ekströms linkem Vorderreifen. "Ich habe früh gemerkt, dass da die Luft fehlt. Am Ende bin ich fast auf der Felge gefahren", sagte der Meister von 2004 und 2007. Über den Titel wollte er indes noch nicht sprechen, "da werde ich bis zum Ende kämpfen müssen. In diesem Sinne  war es heute aber schon mal eine gute Übung."

Im Gesamtklassement hat er mit 128 Punkten nun 14 Zähler Vorsprung auf René Rast (Audi), der am Sonntag ohne Punkte  blieb. Auch Ex-Champion Rockenfeller (110 Punkte) ist wieder ein  Kandidat auf den Gesamtsieg. Rast hatte am Samstag als Neunter zwei  Punkte geholt, am Sonntag schied er mit einem Schaden an der Aufhängung äußerst unglücklich aus. Wittmann hatte nach seinem vermeintlichen Sieg mit 118 Zählern nur noch sieben Punkte hinter dem zunächst viertplatzierten Ekström (125) gelegen. Nun fehlen ihm mit nur 93 Zählern bereits 35 Punkte auf den Schweden.

Der frühere Formel-1-Pilot Timo Glock (BMW/Wersau) brachte sich  zudem selbst um eine gute Ausgangsposition im Saisonendspurt. Der  35-Jährige gewann zunächst überraschend das Rennen am Samstag, im  Qualifying am Sonntag bremste er in der Hitze des Wettbewerbs jedoch  absichtlich einen Kontrahenten aus und wurde für das Rennen ans Ende  des Feldes versetzt. Als Siebter holte er noch sechs Punkte und  liegt bei 104 Zählern. Wittmann fährt der Spitze mit nun nur noch 93 Punkten noch weiter hinterher.

Mercedes kriselt massiv

Auch für Mercedes lief es am ersten Rennwochenende nach der Ausstiegsankündigung nicht nach Plan. Titelkandidat Lucas Auer (Österreich) schied am Sonntag aus und blieb wie schon am Samstag ohne Punkte. Bester Stern-Pilot im zweiten Rennen war noch Routinier Gary Paffett (Großbritannien) als Fünfter.

Vor rund vier Wochen hatte Mercedes angekündigt, die DTM zum Ende der Saison 2018 zu verlassen. Seither scheint die Zukunft der Serie über die kommende Saison hinaus fraglich. In diesem Jahr stehen noch drei Stationen mit insgesamt sechs Rennen auf dem Programm.

Quelle: ntv.de, Thomas Weitekamp, sid

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