Sprint-WM im Eisschnelllauf Wolf schockt Friesinger
19.01.2008, 19:58 UhrAnni Friesinger muss um ihr zweites Sprinter-Gold zittern, weil Jenny Wolf in Heerenveen auf dem Weg zu einer Riesen-Überraschung ist: Nach dem ersten Tag der Sprint-Weltmeisterschaften der Eisschnellläufer hat die 500-Meter-Weltrekordlerin aus Berlin die bisherige Rangordnung auf den Kopf gestellt und im Klassement sensationell die Führung vor Titelverteidigerin Friesinger übernommen.
Mit einem "Flachland-Weltrekord" über 500 Meter in 37,64 Sekunden legte Jenny Wolf den Grundstein für ihre erste Medaille im Sprint-Vierkampf überhaupt. Weil sie anschließend auch über 1000 Meter eine enorme Steigerung aufwies, liegt sie nach dem ersten Tag überraschend vorn.
"Cool bleiben"
Dennoch versucht sie, die Ruhe zu bewahren. "Ich muss jetzt cool bleiben und am Sonntag das Gleiche noch mal machen", meinte Wolf und fügte schmunzelnd an: "Der Titel ist noch so weit weg, mit einer Medaille wäre ich sehr zufrieden."
Titelverteidigerin Friesinger waren vor 12.000 Zuschauern in der ausverkauften Thialf-Arena zunächst die Nachwirkungen ihrer Erkrankungen zu Jahresbeginn anzumerken. Nachdem sie über 500 Meter in 38,70 Sekunden nur den siebten Platz belegt hatte, wies sie aber über 1000 Meter mit der Bestzeit von 1:15,58 Minuten schon wieder ihre alte Klasse nach. Damit rangiert sie im Klassement vor dem zweiten Tag, an dem noch einmal die 500 und die 1000 Meter gelaufen werden, mit einem Rückstand von 0,32 Sekunden hinter Wolf zunächst auf Rang zwei.
Wotherspoon winkt Gold
Während Friesinger um Gold bangen muss, steht Topfavorit Jeremy Wotherspoon in der Herren-Konkurrenz vor seinem fünften Titel. Der 31-jährige Kanadier, der die 500 Meter in Bahnrekord von 34,81 gewann und über 1000 Meter Dritter wurde, liegt zur Halbzeit vor 1000-Meter-Sieger Jan Bos (Niederlande/1:09,13) und Titelverteidiger Lee Kyou-Hyuk aus Südkorea.
Quelle: ntv.de