Randale in Bukarest Wolfsburg in der Gruppenphase
02.10.2008, 20:42 UhrDie gefürchtete Dienstreise nach Rumänien hat der VfL Wolfsburg unbeschadet überstanden. Mit einem 1:1 (1:0) im Rückspiel bei Rapid Bukarest kamen die Norddeutschen locker und leicht im UEFA-Pokal weiter. "Ich bin froh und glücklich, dass wir die Gruppenphase erreicht haben. Wir haben das hier sehr gut gemacht", sagte Trainer Felix Magath.
Dagegen hat das UEFA-Cup-Aus bei Rapid Bukarest Ausschreitungen der eigenen Anhänger und die Entlassung von Trainer Jose Pereiro ausgelöst. Nachdem die Rapid-Anhänger nach dem 1:1 randaliert und mit Steinen nach Klub-Besitzer Fahti Tener geworfen hatten, reagierte Tener mit der sofortigen Entlassung des Portugiesen.
Rund 1000 aufgebrachte Anhänger des Tabellenzehnten der rumänischen Liga hatten während und vor allem nach dem Spiel ihrem Ärger lautstark Luft gemacht. Kräfte der Spezial-Polizei nahmen 12 Randalierer fest.
Prächtige Bedingungen
Beim Europapokal-Comeback nach neunjähriger Abwesenheit stellte der in der Bundesliga gesperrte Grafite mit seinem schon in der 16. Minute erzielten Treffer die Weichen. Schon beim 1:0 im Hinspiel hatte der Brasilianer das Wolfsburger Tor erzielt.
Den Ausgleichstreffer erzielte Vasile Maftei (70.), doch er kam viel zu spät für Rapid. Bei prächtigen äußeren Bedingungen und Temperaturen von über 20 Grad waren die Niedersachsen den Rumänen unter dem strahlend blauen Himmel in einem schwachen Europacupspiel in allen Belangen überlegen. "Es hat ganz deutlich gereicht", fand Christian Gentner. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir die Partie so ruhig und souverän spielen", meinte sein Trainer Magath.
Erhoffter Sturmlauf bleibt aus
Begleitet von einer Polizeieskorte fuhren die Wolfsburger durch Bukarest ins lediglich mit 6000 Zuschauern gefüllten Stadion Giulesti-Valentin-Stanescu. Vier Tage nach der ersten Saison-Pleite brachte Magath in der Abwehr Ricardo Costa für Madlung und bot Dzeko als zweiten Stürmer neben dem in Karlsruhe vom Platz gestellten Grafite auf.
Sein nach drei Niederlagen in vier Ligaspielen in der Kritik stehender Kollege Jos Peseiro hatte sein Team im Vergleich zum UEFA-Cup-Hinspiel gleich auf vier Positionen verändert. Der Rapid-Trainer hoffte auf einen Sturmlauf seines Teams. Nach dem Ausscheiden muss der Portugiese um seinen Job bangen.
Grafite sorgt für die Vorentscheidung
Schon nach einer Viertelstunde war das Aus der Rumänen so gut wie besiegelt. Grafite, am Sonntag bei der 1:2-Niederlage in Karlsruhe wegen seiner ausgelassenen Torchancen und der gelb-roten Karte noch der Sündenbock, tanzte seinen Gegenspieler Fernandes aus. Der Brasilianer ließ mit seinem Rechtsschuss Torhüter Elinton keine Chance.
Drei Tore hätten die Hausherren nun schießen müssen, um Weiterzukommen. Doch die Wolfsburger waren lange Zeit dem zweiten Tor näher als die Rapid-Profis dem Ausgleich.
Dzeko vergibt den Sieg
Auch nach der Pause war der VfL die angriffsfreudigere Mannschaft. Misimovic passte auf Dezko, doch der vergab die große Chance zum 2:0 (51.). Der Ausgleich fiel dann nach einem Freistoß von Mejolaro. Zunächst lenkte VfL-Keeper Benaglio den Ball mit den Fingerspitzen an die Latte, doch im Nachschuss war Maftei erfolgreich.
Bukarest stürmte nun weiter, die Gäste vergaben die eine oder andere Konterchance. In den folgenden Spielen in der UEFA-Pokal-Gruppenphase, die am kommenden Dienstag ausgelost wird, können die "Wölfe" das Toreschießen weiter üben.
Quelle: ntv.de