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Garcias historische Golf-SchmachWoods quält sich bei US-Masters-Comeback

06.04.2018, 10:43 Uhr
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"Am Ende der Woche werden viele Jungs um die Spitze kämpfen": Tiger Woods. (Foto: imago/ZUMA Press)

Tiger Woods ist wieder da. So richtig reißt der ehemalige Ausnahmegolfer mit seiner Leistung beim US Masters aber niemanden vom Hocker. Der deutsche Marin Kaymer überzeugt auch nicht richtig. Und Titelverteidiger Sergio Garcia erlebt ein Debakel.

Tagelang hatte die "Tigermania" den Augusta National Golf Club im Griff, zum Auftakt lieferte der Star aber nur Durchschnittsware: Der ambitioniert gestartete Tiger Woods muss sich beim 82. US Masters deutlich steigern. Der 14-malige Major-Sieger spielte bei seiner Wiederkehr auf der ersten Runde eine 73, er lag damit einen Schlag über Par und schon sieben hinter der Spitze. Noch etwas schlechter lief es für Deutschlands Nummer eins Martin Kaymer, der 33-Jährige kam wie Altmeister Bernhard Langer mit einer 74 auf dem geteilten 42. Rang ins Klubhaus.

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Läuft nicht so: Sergio Garcia. (Foto: imago/ZUMA Press)

Überragender Golfer war Jordan Spieth, Masters-Sieger von 2015, mit einer 66er-Runde, das sind sechs unter Par. Der US-Amerikaner spielte sieben Birdies und einen Eagle bei drei Bogeys. Woods fand seine 73 "in Ordnung. Der Wind hat heute häufig gewechselt, es gab eine Phase, da hätte mir diese Runde entgleiten können. Aber ich bin zurückgekommen. Am Ende der Woche werden viele Jungs um die Spitze kämpfen."

Auch Kaymer war nicht völlig unzufrieden mit seinem Start, gerade mit Blick auf eine Handgelenksverletzung, die ihn zuletzt zurückgeworfen hatte. "Ich hatte drei Wochen kein Golf gespielt, dann komme ich auf einen Platz, der mir sowieso nicht unbedingt liegt. Da ist es kein Wunder, dass ich nicht vor Selbstbewusstsein strotze", sagte er bei Golf.de.

Sergio Garcia schlägt ins Wasser

Eine wirklich historische Schmach hielt die erste Runde indes für Vorjahressieger Sergio Garcia bereit. Der Spanier benötigte an Loch 15 gleich 13 Schläge, fünfmal landet sein Ball dabei im Wasser, Garcia lag hier acht über Par. Das war beim Masters an diesem Loch noch nie jemandem passiert. "Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich eine 13 notieren musste, ohne dabei einen wirklich schlechten Schlag gespielt zu haben", sagte Garcia.

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht allerdings Tiger Woods. Der 42-Jährige war schon im Training mit Standing Ovations bedacht worden, die Fans glauben an ein erfolgreiches Masters-Comeback des einstigen Ausnahmegolfers. Dabei hatte Woods noch vor einigen Monaten am Scheideweg gestanden, ein Karriere-Ende des langjährigen Branchenführers schien nicht unwahrscheinlich. Sein bisher letztes Major hatte er im August 2015 bestritten, bei der PGA Championship scheiterte er am Cut.

Doch im April 2017 brachte die vierte Rückenoperation endlich den gewünschten Erfolg. Und dann erlebte Woods einen Aufschwung, der ihn nun zum ersten und prestigeträchtigsten Major-Turnier der Saison gar wieder in den Kreis der Favoriten führte. Der ewige Woods beherrschte die Schlagzeilen, er selbst bezeichnete sich als "wandelndes Wunder".

Die erste Ernüchterung kehrte allerdings recht schnell ein. Am dritten Loch schien Woods mit seinem ersten Schlaggewinn in Schwung zu kommen, doch gleich im Anschluss erlaubte er sich Bogeys an den Löchern vier und fünf. An der Elf folgte der nächste Schlagverlust, an Loch zwölf landete der Abschlag im Wasser - ein weiterer Bogey für Woods. Mit Birdies an der 14 und der 16 rettete der Amerikaner allerdings seine Runde einigermaßen.

Quelle: Thomas Weitekamp, sid

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